Ist die MINT-Lücke ein Mythos?
Mathe, IT, Naturwissenschaft und Technik sind zentrale Zukunftsthemen – und in Deutschland werden hier zu wenig Menschen ausgebildet. Doch stimmt das wirklich?
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik stehen hinter dem Kürzel MINT, das in den letzten Jahren im Zusammenhang mit Fachkräftemangel, Gendergerechtigkeit und Migration zu einem festen Begriff in der deutschen Bildungs- und Arbeitslandschaft geworden ist. Der vielbeschworene Fachkräftemangel hierzulande wird seit Jahren synonym mit der „MINT-Lücke“ verwendet. Was sagen die Statistiken zur Situation in Deutschland?
Fachkräftemangel
Kein genereller Fachkräftemangel in den MINT-Berufen
2018 gab es drei Mal so viele Arbeitslose mit MINT-Berufen als offene MINT-Stellen. Dieses Verhältnis ist allerdings nur begrenzt aussagekräftig, da unter den Arbeitslosen möglicherweise nicht die benötigten Qualifikationen zu finden sind.
MINT-Berufe: Die Belegschaft altert
Anteil der über 55-Jährigen an allen sozialversicherungspflichtigen MINT-Beschäftigten in Deutschland in Prozent.
Ersatzbedarf in MINT-Berufen: Die Situation verschärft sich weiter
So viele MINT-Arbeitskräfte müssen in Deutschland in diesen Zeiträumen pro Jahr ersetzt werden, um allein den Stand an Erwerbstätigen konstant zu halten.
Der Corona-Effekt
Corona hat die MINT-Lücke verkleinert – außer bei den Bauberufen
So viele Stellen in den MINT-Berufen konnten in Deutschland nicht besetzt werden.
Weg aus der MINT-Lücke: Frauen und Zuwanderer
MINT-Anteil an allen Studierenden hat um 4,2 Prozentpunkte zugelegt
Studierende nach Studienbereichen bzw. -fächern (ohne Lehramt), Anteile in Prozent.
MINT-Beschäftigung: Ausländeranteil steigt
In Deutschland sozialversicherungspflichtige beschäftigte Ausländer in akademischen MINT-Berufen aus den fünf stärksten Herkunftsregionen.
Mehr Frauen studieren MINT
(bsc)