Jeff Hawkins zur Hirnforschung: "Wir haben 100.000 Modelle der Welt im Kopf"

Der IT-Unternehmer und Palm-Gründer Jeff Hawkins hat eine Theorie darüber entwickelt, wie unser Gehirn aus Sinnesreizen ein Modell der Welt konstruiert.

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(Bild: Jeff Kubina / cc-by-sa-2.0)

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Eigentlich hat Jeff Hawkins Elektrotechnik studiert – doch die Frage, wie das Gehirn funktioniert, hat ihn schon in seiner Jugend umgetrieben. Nachdem sein Vorschlag für eine Doktorarbeit über eine Muster-Erkennung für Handschrift in Berkeley nicht akzeptiert wurde, entwickelte er bei Grid Systems den ersten Vorläufer eines Tablets. Dann gründete er Palm. Das Unternehmen bestimmte zeitweilig nahezu im Alleingang den Weltmarkt für PDAs. Mit dem später gegründeten Unternehmen Handspring entwickelte Hawkins 2004 den Treo 600, eines der ersten Smartphones. Dann stieg Hawkins aus.

Mit dem Geld aus dem Verkauf seiner Firmen gründete er das Forschungsunternehmen Numenta, das Prinzipien der biologischen Informationsverarbeitung für Computer nutzen will, und das "Redwood Neuroscience Institute", in dem die begleitende Grundlagenforschung stattfindet. Bereits 2004 formulierte Hawkins in seinem ersten Buch "On Intelligence" erste Theorien darüber, wie biologische Gehirne funktionieren. Im März 2021 legte er dann mit "A Thousand Brains" sein neustes Buch vor, in dem er Ergebnisse aus der Forschung am Redwood-Institut zusammenfasst, die nicht nur die Neuroforschung voranbringen sollen, sondern auch eine völlig neue Perspektive für KI bieten.

Ihre "1000 Brains"-Theorie erklärt, wie das Gehirn ein Modell der Welt aus Sinnesdaten aufbaut. Wie funktioniert das und was bedeutet das für Künstliche Intelligenz?