Kitzelmaschine erkennt FuĂźzonen, die ganz besonders zum Lachen anregen
Neuseeländische Forscher wollten unbedingt wissen, in welchen Bereichen unsere Fußflächen besonders reizbar sind. Ergebnis ist ein Gerät namens TickleFoot.
Was ist eigentlich Kitzeln? "Bei jemandem durch wiederholtes Berühren an bestimmten, empfindlichen Körperstellen eine Empfindung auslösen, die meist zum Lachen reizt", heißt es dazu im Duden. Das funktioniert beim Menschen, aber auch bei anderen Primaten und zahlreichen weiteren Tierarten. Warum sich die Evolution diese Körperfunktion hat einfallen lassen, ist nach wie vor weitgehend ungeklärt – sie könnte soziale Funktionen haben, da sie zumeist mit positiven Gefühlen, die durch andere Lebewesen hervorgerufen wurden, in Verbindung steht.
Wo liegt die beste Kitzelzone?
Bekanntermaßen besonders kitzelig sind unsere Füße – und hier besonders die Fußsohlen. Das liegt daran, dass hier viele Nervenenden unter der Haut liegen, die gut zu reizen sind. Aber wo genau ist man bitte besonders kitzelig, wo lassen sich die damit verbundenen, angenehmen Gefühle besonders leicht hervorrufen – und das am besten, bis der Gekitzelte in ein schallendes Lachen ausbricht?
Ein Forscherteam aus Neuseeland wollte das herausfinden und hat eine Methode entwickelt, mit der sich feststellen lässt, welche Bereiche des Fußes sich besonders gut kitzeln lassen. Dazu hat die Gruppe um den Bioingenieur Don Samitha Elvitigala von der University of Auckland mehrere Geräte entwickelt, die dies automatisiert herausfinden können. Die erste Variante verfügt über ein gutes Dutzend von "Kitzelzonen", die mit magnetisch angetriebenen kleinen Pinseln arbeiten, auf die man seinen Fuß stellt.
Im Rahmen von zwei Studien wurde von Samitha Elvitigala & Co. überprüft, wo die am besten zu stimulierenden Stellen am Fuß sind – mit dem Ziel, lautes Lachen zu generieren. Die 13 Teilnehmer, sieben Frauen und sechs Männer, setzten ihren nackten Fuß auf das Gerät und mussten schließlich anhand einer Skala von bis zu sieben Punkten bewerten, wie kitzelig sie an der jeweiligen Stelle waren. Der Durchschnittswert lag bei Frauen mit 5,57 höher als bei den Männern mit 3,83.
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Männer kitzeliger Richtung Zehen
Auch bei den Bereichen des Fußes, die besonders kitzlig waren, gab es Geschlechterunterschiede. Bei Frauen befand sich der Sektor mit dem höchsten Kitzel-Score in der Mitte des Fußgewölbes, während der kitzeligste Bereich bei den Männern näher an den Zehen zu finden war. Warum dies so ist, ließ sich bislang nicht ermitteln – zudem müsste die Studie auch mit einer größeren Probandengruppe wiederholt werden, um das Ergebnis zu verifizieren.
Inzwischen wurde aus der 12-Zonen-Kitzel-Hardware ein miniaturisiertes Gerät namens TickleFoot entwickelt, das in eine Einlegesohle passt. Dieses besteht nur noch aus drei Aktuatoren, die in jenen Bereichen sitzen, die sich im ersten Versuch als besonders kitzelig erwiesen haben.
Aus dem Ansatz könnte künftig sogar ein Produkt werden: ein Gerät zur Entspannung. In Verbindung mit einer App, die drahtlos mit TickleFoot in Verbindung steht, könnte man sich dann selbständig eine Kitzelmassage abholen. "Unser Projekt zeigt das Potenzial einer tragbaren Kitzelsohle", schreiben die Forscher.
(bsc)