Kubeless – FaaS auf Kubernetes

Seite 5: Fazit

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Kubeless als FaaS auf Kubernetes ist ein interessantes Konzept. Es nutzt die Aspekte von Kubernetes optimal aus und bleibt dadurch flexibel. In der Kubernetes-Welt gibt es allerdings noch weitere vergleichbare Ansätze, die in eine Betrachtung aufgenommen werden sollten. Neben den eingangs erwähnten Alternativen tritt seit Sommer auch Knative an, eine standardisierte Basis für Frameworks wie Kubeless und darüber hinaus zu schaffen. Einige der Angebote wie Project Riff von Pivotal gehen bereits diesen Weg. Welches FaaS-Framework schließlich auf Kubernetes zum Einsatz kommen soll, will anhand der individuellen Anforderungen genau überlegt sein. Es hängt bei der derzeitigen Entwicklungsgeschwindigkeit der verschiedenen Ansätze außerdem stark vom Zeitpunkt der Entscheidung ab.

Es stellt sich grundsätzlich die Frage, ob es eine Lösung auf Basis von Kubernetes sein soll oder doch lieber das FaaS-Angebot eines Cloud-Anbieters. Ist der Betrieb in der Cloud aus "politischen" oder rechtlichen Erwägungen heraus kein Problem, so punktet dieser Ansatz mit einer transparenten Skalierung, einem lukrativen Abrechnungsmodell, einer umfassenden Integration in weitere Cloud-Dienste und ausgereifte Benutzeroberflächen.

Wenn der Betrieb auf Basis von Kubernetes bereits etabliert ist, liefert Kubeless gegenüber der Cloud jedoch einige interessante Eigenschaften. Der eigene Einfluss auf die Fähigkeiten des FaaS ist höher. So lassen sich eigene Runtimes gestalten, die exotische Sprachen unterstützen, oder auch weitere Erleichterungen für Entwickler der Funktionen mitbringen. Die Skalierung der Funktionen lässt sich granularer beeinflussen als bei einem Cloud-Anbieter. Schließlich kann auch die Möglichkeit der Einbindung eigener Trigger ein ausschlaggebendes Argument für den Einsatz von Kubeless sein.

Jörg Müller
ist Principal Consultant bei iNNOQ. Seit mehr als zwanzig Jahren arbeitet er in verschiedenen Rollen in der IT-Beratung und Softwareentwicklung. In den letzten Jahren beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit der Architektur und dem Betrieb von Software as a Service. Aktuelle Themen sind Continuous Delivery, Microservices und Docker. In der Community ist er als Autor aktiv, hält Vorträge und ist beteiligt an der Organisation der JUG Berlin-Brandenburg sowie mehrerer Konferenzen. (map)