Deep Dive: Welche Rolle Frauen in der IT-Geschichte spielen

Die Autorin Claire Evans gibt einen Einblick in die Geschichte von Computern und dem Internet – mit besonderem Fokus auf die Bedeutung von Frauen.

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Lesezeit: 3 Min.

Claire Evans ist eine Art Multitalent: Sie ist Sängerin und Texterin der avantgardistischen Popgruppe YACHT, schreibt Artikel und Bücher und ist Herausgeberin eines Sammelbands von Science Fiction-Geschichten mit explizit diversem Ansatz. Ihr bereits 2018 erschienenes Buch "Broad Band: The Untold Story of the Women Who Made the Internet" erfährt seit kurzem wieder viel Aufmerksamkeit.

Denn die Frage, wie Frauen im Berufsleben besser präsent sein können, ist in Zeiten von Diskussionen um Gender Pay Gap und Gleichberechtigung hoch aktuell. Besonders die Tech-Branche glänzt nicht gerade durch einen hohen Frauenanteil. Doch das war nicht immer so. In der Frühzeit des Computing waren Frauen sehr viel präsenter in der Branche als heute. In der neuen Podcast-Folge von MIT Technology Review hat sich TR-Redakteur Wolfgang Stieler mit Claire Evans unterhalten. Evans, die die Computing-Szene genauer analysiert hat, erklärt den einstigen großen Frauenanteil so:

Claire Evans

(Bild: Cara Robbins)

"In den Anfängen haben es Frauen viel leichter, sich durchzusetzen und einen Platz in Disziplinen und Bereichen zu finden, in denen es keinen etablierten Präzedenzfall, keinen Kanon, keine Institution und keine Ausbildungsanforderungen gibt. Informatik war neu, es gab keine Handbücher, keine Institutionen, keine Berufsverbände. Man wurde Programmierer, weil man ein Händchen dafür hatte. Man war gut im Eignungstest, hat sich Schachrätsel angesehen, war gut in Mathe, war Sekretärin oder Stenografin – das war es. Und es gab einen großen Bedarf an Programmiertalenten. Als die Branche in den fünfziger und sechziger Jahren explodierte, war es für eine Frau relativ einfach, dort einzusteigen."

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Dann kam die Professionalisierung "bei dem sich das Fachgebiet von Codern mit niedrigem Status zu Software Designern mit höherem Status entwickelte. Dazu kommen die offensichtlichen Dinge wie Lohndiskriminierung, mangelnder Zugang zu Kinderbetreuung und Mangel an angemessener Betreuung und Unterstützung, vor allem für Programmiererinnen der ersten Generation", gibt Evans einen Einblick. Gepaart mit einem kräftigen Schuss sexistischer Arbeitskultur: "Wenn man sich Werbung für einen Computer aus den siebziger und achtziger Jahren anschaut, sieht man entweder Frauen in Bikinis und Go-Go-Stiefeln, die an einem Großrechner lehnen, oder eine Anzeige, die zeigt, wie dieses und jenes neue Computerprogramm Männern hilft, all die nörgelnden Sekretärinnen in ihrem Büro loszuwerden. Das ist alles zutiefst sexistisch."

Doch Evans bemerkt auch, dass es ein wachsendes Bewusstsein für die "gesellschaftlichen Schäden" gibt, die eine solche Denkweise verursacht haben. Worin eine Lösungsphilosophie stecken könnte, erklärt Evans in der neuen Podcast-Folge.

Die ganze Folge als Audio-Stream (RSS-Feed) zum Anhören und Herunterladen:

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Diese Folge ist – ausnahmsweise – auf Englisch abgehalten. Das redaktionell bearbeitete und übersetzte – allerdings auch gekürzte – Interview mit Claire Evans wird in der kommenden Ausgabe 8/2022 von MIT Technology Review zu lesen sein (ab 9. November 2022 im heise shop bestellbar und ab 10. November 2022 im Zeitschriftenhandel erhältlich).

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(jle)