Macoun 2014: Entwicklerkonferenz zu iOS 8, Yosemite und Swift

Seite 5: Umstieg mit Schmerzen

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Auch Mac & i-Autor Alexander von Below und Tammo Freese setzten sich kritisch mit Swift auseinander. Swift ist zwar noch neu, aber bereits von Apple als Objective-C-Ersatz angelegt. Der Umstieg bereitet Schmerzen, aber nach dem ersten Chaos sollte man besser mit Swift zurecht kommen als mit Objective-C.

Ein Vorteil von Swift ist, dass der Programmierer durch Optionals klar definieren muss, wann Objektreferenzen nil sein können. Normalerweise dürfen sie das nämlich nicht und der Compiler würde einen Fehler melden. Das wird viele typische Programmierfehler vermeiden helfen. In Swift sind viele Elemente als Struct definiert und dadurch effizienter. Enums dürfen Methoden haben, die auf den Werten arbeiten. Das gibt es in C nicht, wo Enums nur bessere Konstanten sind.

Man kann vorhandene Operatoren umdefinieren (wie schon im Vortrag von Natalia Ossipova erwähnt), aber dabei nicht nur vorhandene Operatoren, sondern auch komplette eigene Zeichen erzeugen. Zum Beispiel das ∈ für einen Operator, der prüft, ob in einem Array ein Wert enthalten ist. Generics sorgen im Operator-Beispiel dafür, den ∈-Operator auf alle Listen anwenden zu können.

Für Aufrufe von Funktionen und Methoden benutzt Swift kein Messaging mehr, sondern ruft direkt auf. Das ist deutlich schneller, vor allem, wenn der Compiler die Funktionen direkt einfügen kann. Damit fehlen aber einige Dinge, die man in Objective-C schätzen gelernt hat, wie Responder Chain, das Weiterleiten von Messages und Key Value Observing.

Allerdings ist Swift wohl die Zukunft und von Below wettet schon, dass es auch die Sprache für Apps auf der Apple Watch sein wird. Sobald Apple Swift auch mehr für eigene Projekte einsetzt – und davon ist auszugehen – dürfte sich viel bewegen, vor allem in den Frameworks.

Unterm Strich

Die Macoun fühlt sich tatsächlich an wie eine kleine, deutsche WWDC. So viele Entwickler für iOS und Mac auf einem Fleck findet man sonst nirgendwo, jedenfalls nicht in Deutschland. Dabei stammen diese aus ganz unterschiedlichen Disziplinen – vom kleinen Indie-Entwickler, der vielleicht nur ein Programm im Angebot hat, über Auftragsentwickler mit dutzenden Apps als Referenz bis zum Angestellten von DAX-Konzernen. Wir können jedem Entwickler den Besuch empfehlen und dem Team ein großes Lob aussprechen für die Organisierung und Durchführung des Events. Bis zum nächsten Jahr! (thk)