Neurotech: Wer herrscht über das Gehirn?

Der Visionär Elon Musk hat große Ideen, um Gehirne mit Maschinen zu verschmelzen. Die Freiburger Firma CorTec arbeitet derweil an der praktischen Umsetzung.

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Neurotech: Wer herrscht über das Gehirn?

(Bild: CoreTec)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Boris Hänßler

Mit winzigen Fäden fängt es an. Sie sind gerade mal ein Zehntel so dick wie ein menschliches Haar, sollen künftig als Elektroden im Gehirn liegen und unsere Gedanken nach draußen leiten – natürlich an einen Computer. Das sei der erste Schritt, uns in eine Mischung aus Maschine und Mensch zu verwandeln, natürliche und künstliche Intelligenz zu verschmelzen, meint Elon Musk. Mit seiner Firma Neuralink will er den Schritt schaffen. Wenn eine künstliche Intelligenz immer schlauer und besser werde, müsse der Mensch irgendwie mitziehen, so Musk in einem Podcast-Interview. Das könne er nur, indem er selbst immer schlauer werde.

TR 5/2020

Musk und sein Neuralink-Team arbeiten also an der übernächsten Generation von Gehirn-Computer-Schnittstellen – einer reibungslosen Verknüpfung von Gehirn und Maschine. Wer aber wissen will, wie weit diese Technik wirklich schon ist, der schaut auf CorTec. Die Firma baut sozusagen die Brücke zwischen dem Neurologiepatienten und dem Cyborg.

Aus einem Koffer auf seinem Schreibtisch kramt Martin Schüttler, einer der beiden Geschäftsführer, ein in Plastik verpacktes Gerät hervor, gerade mal so groß wie ein Feuerzeug. An einem kurzen Kabel hängen zwei Elektroden, die ein wenig wie Stängel von Schilfgras aussehen. Das Ganze ist ein Gehirnschrittmacher, wie er bereits mehr als 80.000 Parkinson-Patienten weltweit implantiert worden ist. "Ein Chirurg bohrt ein Loch in den Schädel des Patienten, taucht die Elektroden in die tieferen Gehirnregionen ein und befestigt sie an der Schädeldecke", erklärt Schüttler. Von dort aus legt er ein isoliertes Kabel am Schädel entlang über den Hals bis herunter zum Brustbereich, wo es in der Steuereinheit mündet. "Alles liegt unter der Haut."

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(rot)