Platinen-Bestückung: Billig-CNC-Fräse als Lötpasten-Dispenser (Teil 2)

Seite 2: Platinen-Nullpunkt setzen

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Wichtig ist, dass man vor dem Start den Nullpunkt der Platine einstellt. Da die Gerber-Pad-Daten möglicherweise einen (unbekannten) Offset aufweisen, ermittelt unser Programm nach dem Laden der Pad-Datei zunächst das am weitesten links unten liegende Pad (in der Grafik-Darstellung mit Ref Zero gekennzeichnet) und verwendet dessen Koordinaten als Ausgangspunkt. Dieses Pad fährt man nun mit den Jog-Tasten exakt mittig an, so dass die Kanülenspitze gerade an der Oberfläche kratzt, und setzt dann mit All Zero den Nullpunkt.

Der Z-Nullpunkt lässt sich mit einem Blatt Schreibpapier zuverlässig ermitteln: Das Papier auf die Platine legen und die Dosiernadel mit den Z-Jog-Buttons vorsichtig herunterfahren, bis das Papier ganz leicht eingeklemmt wird; die Z-Höhe beträgt dann 0,1mm. Dann das Papier wegziehen, weitere 0,1mm nach unten gehen und den Nullpunkt setzen.

Willkürlich ausgewähltes Pad als Referenzpunkt: Wenn das Blatt Papier unter der Dosiernadel ganz leicht eingeklemmt wird, ist die Nadelspitze noch 0,1mm von der Oberfläche entfernt.

Sie können in der Pad-Positionsliste aber auch ein anderen Pad als Referenz auswählen, wenn etwa wie im Bild das Pad links unten zu groß ist, um exakt seine Mitte bestimmen zu können; das in der Liste aktivierte Pad wird in der Grafik rot hervorgehoben. Dann genau dieses Pad auf der Platine anfahren, mit der rechten Maustaste auf den Listeneintrag klicken und im Pop-up-Menü den Eintrag Set Zero Reference (Nozzle is at this Pad) auswählen. Der Platinen-Nullpunkt wird dann automatisch berechnet, All Zero darf dann nicht mehr betätigt werden!

Damit Sie nicht viele hundert Pads auswählen müssen, um das passende zu finden, kann man in der Apertures-Liste eine Vorauswahl treffen. Klicken Sie hier auf eine Zeile mit einer kleine Blende, und die aktive Zeile der Pad-Positions-Liste springt dann automatisch auf das erste gefundene Pad mit ebendieser Blende (bzw. diesen Abmessungen). Für bestimmte Aufgaben (etwa Nachbestückung) ist es möglich, Blenden oder Pads zu deaktivieren oder neu zuzuweisen (siehe Einträge der Pop-up-Menüs). Es ist sogar möglich, nur ein einzelnes Pad neu zu "dispensen" (Pop-up-Menü in der Tabelle).

Unsere Vorgaben für Dosierzeit (Dwell ms) und Padgrößen-Multiplikator (Pad Mult), mit dem man die Dosierzeit je nach Pad-Abmessungen verlängert, sind empirisch ermittelt, gegebenenfalls müssen Sie diere Werte nach Bedarf und Dosiernadel-Durchmesser anpassen. Das Programm merkt sich seine Einstellungen in einer INI-Datei im gleichen Verzeichnis, das gilt auch für die Schnittstellen-Parameter (über den Button Setup).