Roboter-Arm greift mit Tentakeln
Für ihren neuen Roboter-Arm hat sich die Firma Festo vom Tierreich inspirieren lassen. Der OctopusGripper verfügt über Tentakeln wie ein Tintenfisch.
- Jamie Condliffe
Der deutsche Robotikhersteller Festo hat sich beim Design seiner Roboter schon öfter bei der Natur bedient. Für seinen neuesten Greifarm, den OctopusGripper, hat er einen Tentakel aus Silikon nachgebaut. Der Arm besteht in seinem Inneren aus vier Strängen aneinander gereihter Luftkammern. Wenn in einen der Stränge Luft gepumpt wird, dehnen sich die nach außen hin dicker werdenden Kammern aus und krümmen so den Arm um den Gegenstand, den der Arm greifen soll. Seine zwei Reihen Saugnäpfe sorgen dafür, dass selbst ungewöhnlich geformte Objekte an Ort und Stelle bleiben.
So kann der Tentakel glatte und runde Gegenstände wie Bälle, metallene Zylinder, Flaschen und, wie im Video zu sehen, auch die Technology Review greifen. Diese für Menschen einfachen Aufgaben sind für Roboter, die normalerweise eine mehr oder weniger weit entwickelte Art von Zange benutzen, um Dinge zu greifen, äußerst komplex. Durch Fortschritte im Bereich des Greifens erschließen sich Roboter viele weitere Verwendungsmöglichkeiten in Fabriken und Haushalten.
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Festo ist bei weitem nicht der erste Hersteller, der flexible Roboterarme entwickelt: Die britische Firma OC Robotics hat bereits einen mit einem Laser versehenen, flexiblen Arm gebaut, der ausgemusterte Bauteile aus Atomkraftwerken zerlegt. Der Ölgigant Statoil inspiziert seine Untersee-Pipelines mit einer Art Roboterschlange, die aus einer Kooperation mit Kongsberg Maritime stammt, und das Tokyo Institute of Technology hat einen 20 Meter langen Arm aus aufblasbaren Heliumballons gebaut.
Der Robo-Tentakel ist trotzdem einer der geschickteren Arme auf dem Markt. Und da alle seine Bauteile elastisch und verformbar sind, stellt er laut Festo für Menschen keine Gefahr dar. Damit kann er besonders gut in kollaborativen Arbeitsumfeldern eingesetzt werden.
OctopusGripper hat Objekte fest im Griff (7 Bilder)
(Bild: Festo)
(jle)
