RĂĽckschau 2019: 5G schleicht voran

Die ersten 5G-Frequenzen wurden in ­einem quälenden Prozess für viel Geld versteigert, womit endlich der Startschuss für das neue Netz fiel. Wie geht es weiter?

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5G-Sendemast

Um den 5G-Ausbau mit Beteiligung des chinesischen Huawei-Konzerns gibt es seit Monaten Streit.

(Bild: dpa, Soeren Stache/zb/dpa)

Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Chris Löwer
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Die Bieterschlacht zog sich hin, doch das Ergebnis nach fast 500 Runden übertraf alle Erwartungen: Mitte Juni waren die ersten 5G-Lizenzen für Deutschland versteigert und die Bieter Telekom, Vodafone, Telefónica (O2) und 1&1 Drillisch um zusammen 6,55 Milliarden Euro ärmer. Damit wird 5G für die Betreiber deutlich billiger als die Vorgängertechnologie 4G, auch als LTE bezeichnet, für die bei zwei Auktionen insgesamt gut zehn Milliarden Euro hingeblättert wurden – und erst recht billiger als die Lizenzen für die dritte Mobilfunkgeneration UMTS, für die der deutsche Staat auf dem Höhepunkt des Internet-Hypes im Jahr 2000 sogar rund 50 Milliarden kassiert hatte. Trotzdem mussten die Lizenzkäufer für das Recht zum modernen Funken wieder einmal viel Geld hinlegen, das damit nicht mehr für den Netzausbau zur Verfügung steht.

RĂĽckschau 2019

Dabei soll mit 5G – wieder einmal – alles besser werden. Trotz angeknabbertem Budget sollen die Mobilfunkanbieter gemäß staatlicher Auflagen Löcher im bisherigen Netz stopfen und dafür Tausende neue Antennen installieren sowie Mobilfunkmasten mit Glaserfaserkabeln verbinden. Ziel: Bis Ende 2022 sollen die Autobahnen, die wichtigsten Bundesstraßen und Schienenwege sowie mindestens 98 Prozent der Haushalte mit mindestens 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) versorgt werden.

Doch die unerwartet hohen Kosten für die Lizenzen – Beobachter hatten im Vorfeld der Versteigerung eher mit Gesamtausgaben von drei bis fünf Milliarden Euro gerechnet – dürften den schnellen Ausbau hemmen. "Deutschland nimmt hier wieder eine gewisse Sonderrolle ein, leider im Negativen", sagt Sebastian Schöne, Chef des Informationsportals 5G-Anbieter.info. In kaum einem anderen Land müssten die Mobilfunk-Provider so viel investieren wie hierzulande. Dieses Geld fehle selbstverständlich beim Netzausbau. Telekom-Vorstand Dirk Wössner präzisiert: "Mit dem Auktionserlös hätte man circa 50.000 neue Mobilfunkstandorte bauen und viele weiße Flecken schließen können."

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