SSDs und Data Retention: Lebensdauer der Daten auf Flash-Speichern
Lagert eine SSD stromlos im Schrank, verliert sie mit der Zeit ihre Daten. Um sie dennoch als Archivmedium zu nutzen, muss man die Data Retention Time beachten.
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(Bild: Thomas Kuhlenbeck)
- Tim Niggemeier
Vor einigen Jahren haben wir in einem Langzeittest SSDs so lange mit Zufallsdaten gequält, bis sie kaputt waren. Am längsten hielt eine 256 GByte große Samsung-SSD, sie gab erst nach dem Beschreiben mit knapp 10 PByte Daten auf. Doch sonderlich sinnvoll war dieser Test nicht.
Die Lebensdauer einer Flash-Zelle definiert sich nämlich nicht durch die Anzahl der Programmier- und Löschzyklen, bis ein Fehler auftritt, durch den sie sich nicht mehr programmieren, löschen oder lesen lässt. Dieser Wert ist in der Praxis irrelevant. NAND-Flash-Hersteller spezifizieren stattdessen eine Anzahl an Zyklen, bei denen der Flash die Daten noch für einen bestimmten Zeitraum ohne Auffrischung halten kann – dieser Zeitraum nennt sich Data Retention Time. Es nützt nichts, wenn die Flash-Zellen nach 10.000 Zyklen oder diversen Petabytes noch funktionieren, die Daten aber nach zwei Wochen Urlaub nicht mehr lesbar sind. Ein Überschreiten der spezifizierten Zyklen um den Faktor 3 bis 30 ist durchaus erreichbar, bevor eine SSD während eines Schreib- oder Lesetests ausfällt.
Typisch für 3D-TLC-Flash sind 1500 bis 3000 Zyklen, nach denen die Zellen bei einer stromlosen Lagerung von höchstens 40 °C die Daten für mindestens ein Jahr halten können.
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