Singapur wettet auf vertikale Landwirtschaft

Indoor-Farming galt lange als unwirtschaftlich – bis COVID-19 kam. Vorreiter ist Singapur. Das flächenarme Land möchte sich von Importen unabhängiger machen.

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Ein Techniker von VertiVegies untersucht Gemüse, das unter UV-Licht in einer vertikalen Farm heranwächst.

(Bild: Zakaria Zainal)

Lesezeit: 17 Min.
Von
  • Megan Tatum
Inhaltsverzeichnis

Von außen sahen die ersten VertiVegies aus wie eine Handvoll schmuddeliger Schiffscontainer, nebeneinander gestellt und zusammengeschraubt auf einem Stück Beton in einem der unscheinbaren Vororte Singapurs. Doch innen sah Ankesh Shahra sofort Potenzial. Riesiges Potenzial.

Shahras Großvater gründete die Ruchi Group, einen indischen Konzern mit Ablegern in der Stahl-, Immobilien- und Agrarbranche. Sein Vater war Gründer von Ruchi Soya, einem drei Milliarden Dollar schweren Ölsaaten-Verarbeiter, bei dem Shahra gelernt hat. Er brachte also viel Erfahrung in der Lebensmittelbranche mit, als er 2017 auf einer Party den VertiVegies-Gründer Veera Sekaran kennenlernte. Was er in Sekarans wiederverwendeten Schiffscontainern sah, hielt er für die Lösung des zentralen Problems der Landwirtschaft: „Ich hatte gesehen, wie sehr die Bauern weltweit vom Wetter abhängen. Die Ernten sind hochgradig erratisch, es gibt so viele Inkonsistenzen und Abhängigkeiten. Die Lieferkette für verderbliche Waren ist so kaputt.“

In den Containern stapelte sich eine bunte Mischung von Plastikschalen auf Industrieregalen – vom Betonboden bis zur Wellblechdecke. In jeder Schale wuchsen kleine Grünpflanzen verschiedener Arten und Größen. Ihre Wurzeln badeten in einer wässrigen Lösung und ihre Blätter reckten sich dem rosafarbenen Schein schwach brummender LED-Leisten entgegen. Sie waren weder Wetter noch Jahreszeiten ausgesetzt – in einem Land, das dringend eine neue Form der Nahrungsversorgung braucht: Singapur.

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