Statistik der Woche: 107.000 Patienten im Krankenhaus wegen akuter Austrocknung

Mit der Anzahl der Hitzetage wächst auch die Anzahl an Krankenhausbehandlungen aufgrund von Flüssigkeitsmangel, wie unsere Infografik zeigt.

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Sommerhitze

(Bild: Statista)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Eine neue Hitzewelle hat Europa erfasst und brachte auch in Deutschland mehrere Hitzetage mit sich. An solchen Tagen beträgt die Tageshöchsttemperatur mindestens 30 Grad Celsius und es besteht vor allem für ältere Menschen und Kleinkinder eine erhöhte Gefahr eines Hitzeschlags.

Im vergangenen Jahr haben wir in Deutschland ganze 17 solcher "Tropentage" erlebt – deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Wie die Statista-Infografik zeigt, wächst mit der Anzahl der Hitzetage auch die Anzahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hitze und Sonnenlicht. Besonders hoch waren diese im Jahr 2015 – der Deutsche Wetterdienst registrierte damals ebenfalls rund 17 Tage mit einer landesweiten Durchschnittstemperatur von 30 Grad.

Bei extremen Temperaturen besteht ein hohes Risiko für Flüssigkeitsmangel. Der sogenannte Volumenmangel ist an warmen Tagen häufig die Ursache für Krankenhausaufenthalte und Todesfälle. Die Krankenhausbehandlungen in Folge von Flüssigkeitsmangels haben sich innerhalb der letzten 20 Jahre mehr als verdoppelt. 2021 wurden etwa 107.545 Patientinnen und Patienten wegen akuter Austrocknung stationär behandelt. Noch deutlicher zeigt sich die Gefahr im Anstieg der Todesfälle. Im Jahr 2001 gab es schätzungsweise 500 Todesfälle – 2021 waren knapp 3.500 Menschen infolge von Flüssigkeitsmangel gestorben.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Weiterhin zeigen europäische Klimadaten, dass es heute etwa achtmal so viele Extremtemperaturereignisse gibt wie in den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Damals registrierten die Forscher nur etwa zwölf Fälle, in denen die Temperaturen extrem vom Normalwert abwichen. In den 2010er-Jahren wurden hingegen 95 solcher Vorkommnisse gezählt, eine Dekade zuvor sogar 123.

(jle)