Statistik der Woche: Atomkraft in der Nachbarschaft
Bis 2022 will Deutschland den Atomausstieg schaffen. Doch Atomkraftwerke sind damit immer noch greifbar – zumindest geografisch, wie unsere Infografik zeigt.
- TR Online
- Mathias Brandt
In Deutschland sind derzeit noch sieben Atomkraftwerke (AKW) mit insgesamt acht Reaktoren am Netz. Der unter dem Eindruck der Reaktor-Katastrophe von Fukushima beschlossene Atomausstieg sieht vor, dass bis 2022 alle Meiler stillgelegt werden – als letzte Emsland, Isar und Neckarwestheim.
Kernenergie ist aktuell noch für rund 13 Prozent der deutschen Bruttostromerzeugung verantwortlich. Der Rückbau der AKWs wird noch die nächsten Generationen beschäftigen und belasten. Den Ergebnissen einer Expertenkommission zufolge könnten sich die Kosten hierfür auf fast 170 Milliarden Euro belaufen. Bis die mehr als 15.000 Tonnen hochradioaktiven Atommülls keine Gefahr mehr für die Umwelt sind, wird es Jahrtausende dauern.
Aber auch ohne eigene Kernkraftwerke ist Deutschland weiter einer atomaren Gefährdung ausgesetzt. Wie die aufbereitete Grafik von Statista und Technology Review zeigt, finden sich in unmittelbarer Nachbarschaft elf AKWs mit insgesamt 23 betriebsfähigen Reaktoren. Vor allem Frankreich setzt auf Kernkraft. Unser westlicher Nachbar erzeugt laut International Atomic Energy Agency über 70 Prozent seines Stroms atomar. Dass Frankreich nun sein ältestes Kraftwerk, Fessenheim, bis 2018 abschalten will, wird daran kaum etwas ändern.
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