Statistik der Woche: Vinyl-Schallplatten mit größter Wachstumsrate

Die Plattenindustrie musste sich online komplett neu aufstellen. Mittlerweile funktioniert das erstaunlich gut, zeigt unsere Infografik.

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Musikindustrie im Netz
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Anfang der 2000er waren physische Tonträger noch für den Großteil des Umsatzes der weltweiten Musikindustrie verantwortlich, 15 Jahre später macht die Branche mit Streaming mehr als drei Mal so viel Umsatz wie mit CDs, Schallplatten, DVDs, Blu-ray Discs oder Kassetten. Die Streaming-Plattformen sind daher maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Branche wieder wächst. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI).

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Etwa 16,9 Milliarden US-Dollar generierte das Musikstreaming im Jahr 2021. Damit entfällt rund 65 Prozent des weltweiten Branchenumsatzes auf Plattformen wie Spotify und Apple Music. Verkäufe physischer Tonträger konnten zuletzt im Jahr 2006 einen derart hohen Umsatz erzeugen. Bis 2021 sind diese auf etwa fünf Milliarden US-Dollar weltweit geschrumpft.

Auch in Deutschland sinken die physischen Verkäufe deutlich, wie die Infografik von MIT Technology Review und Statista zeigt. Nur Vinyl-Platten erlebten in den letzten Jahren einen regelrechten Hype, durch den die Umsatzzahlen dieser Kategorie deutlich gestiegen sind. 2021 wurden laut Daten des Bundesverbands Musikindustrie (BVMI) in Deutschland rund 118 Millionen Euro mit Vinylalben umgesetzt – ein Anstieg von etwa 69 Prozent gegenüber 2018.

Die Erfolgsgeschichte des Vinyls kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass physische Tonträger immer irrelevanter werden. So wurden 2021 rund 68 Prozent oder 1,3 Milliarden Euro mit Streaming umgesetzt. CDs machen mit 16,3 Prozent den größten Teil physischer Verkäufe aus, gefolgt von Vinyl mit etwa sechs Prozent. Insgesamt sind die Einnahmen durch physischen und digitalen Musikverkauf 2021 um etwa 200 Millionen Euro auf 1,9 Milliarden angestiegen, was einem Plus von zehn Prozent entspricht. Mit anderen Worten: Die Branche hat sich digital eingelebt.

(jle)