Sustainability im Software Engineering: Warum auf erneuerbare Energien warten?

Seite 2: Virtualisierung als ein wichtiger Schritt

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Die Virtualisierung physischer Maschinen ist ein wichtiger Schritt. Da diese Technik schon viele Jahre im Einsatz ist, kann man den Effekt gut nachvollziehen und berechnen. In der Abbildung kann man sehen, wie viel Energie und CO2-Emissionen beispielsweise durch den Einsatz von Virtualisierung mit VMware im Laufe der Jahre eingespart wurde.

Weltweite Stromverbrauch- und Kohlenstoffeinsparungen in Verbindung mit der Vermeidung von Infrastruktur aufgrund der Verwendung von VMware-Produkten, 2013-2019

Ein GByte RAM verbraucht ungefähr zwei Watt. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, ob der Speicher verwendet wird oder nicht. Reserviert man eine bestimmte Menge an Speicher für eine Anwendung, führt das automatisch zu einem relativ konstanten Stromverbrauch – allein für den reservierten RAM-Speicher. Vielleicht klingen zwei Watt pro GByte wenig. Leider skaliert der Wert relativ schnell hoch. Die logische Formel hierfür ist:

Anzahl GByte pro Anwendungsinstanz * Anzahl der Instanzen * Anzahl der genutzten Regions * 2 Watt

Sie bezieht sich allerdings nur auf eine einzelne Anwendung. Die gleiche Rechnung ist für jede betriebene Anwendung durchzuspielen.

Ähnlich lässt sich der Energieverbrauch der reservierten CPU-Ressourcen abschätzen. Deren Energiehunger ist zwar stark abhängig von der tatsächlichen Auslastung, aber mit einem gesunden Mittelwert lässt sich auch hier die Größenordnung einer Anwendung grob einordnen. Geht man davon aus, dass eine CPU ungefähr 100 Watt verbraucht, kann man das grob auf einen Verbrauch pro vCPU von circa 25 Watt herunterrechnen. Als Formel ergibt sich daraus:

Anzahl der reservierten vCPUs pro Anwendung * Anzahl der Instanzen * Anzahl der genutzten Regions * 25 Watt