TR Online 2010: Von Laser-Fernsehern, offenen Kreditkarten und großen Brüdern

Inhaltsverzeichnis

Wagemutige Windkraft

Das Projekt "Alpha Ventus" ist bislang einmalig in diesem Land: Kein Windpark
liegt weiter draußen vor der deutschen Küste oder in tieferen Gewässern. Auch die Leistung dieser allerersten Offshore-Stromfabrik ist beeindruckend: Nirgendwo wurden bislang stärkere Turbinen verbaut. TR-Autor Daniel Hautmann beschrieb das Projekt, das mittlerweile mit ersten Problemen zu kämpfen hatte, im Detail – wie sich die Entwickler den Praxisbetrieb vorstellen und ob das Prototypvorhaben tatsächlich in Serie gehen könnte.

Klar ist, wie wichtig das Projekt für die hiesige Windenergiekompetenz ist. Zwar arbeiten unzählige Windräder bereits vor der Küste Dänemarks und anderswo. Doch stehen sie fast alle küstennah im seichten Wasser. Und: Während die küstennahen Windkraftanlagen die Windenergie in nur zwei Megawatt (MW) Strom umwandeln, speisen die Alpha-Ventus-Aggregate jeweils fünf Megawatt in das Stromnetz ein. Damit gehören sie zu den leistungsfähigsten weltweit. Unser Beitrag zum Mega-Windpark war meistgelesenen TR-Online-Stück im April 2010.

Kampf gegen Gedächtnisverlust

Kaum eine Gehirnerkrankung ist für Betroffene und Angehörige schlimmer als Alzheimer: Der Patient verabschiedet sich wortwörtlich aus der Welt, obwohl er noch am Leben ist. Der Hirnforscher George Bartzokis sammelt seit Jahren Indizien dafür, dass die bisherigen Erklärungen zu den Hintergründen der Erkrankung falsch sein könnten. "Seine neue Hypothese ist schlecht für die bisherige Forschung und alle, die gut von ihr leben", schrieb TR-Autorin Nike Heinen in ihrer Reportage zum Thema.

Bartzokis, Psychiater am Hirnforschungsinstitut der University of California in Los Angeles, hat 2009 seine neue Idee zur Entstehung der Alzheimerschen Krankheit vorgestellt. Er ist überzeugt, dass Generationen von Wissenschaftlern an der falschen Stelle nach Therapiemöglichkeiten gesucht haben: "Wer Alzheimer hat, der hat keine Schwierigkeiten mit Proteinablagerungen im Gehirn. Was ihn krank macht, sind Defekte an der Isolierung der Nervenfortsätze, an den sogenannten Myelinscheiden." Heinens Beitrag, der sich detailliert mit Bartzokis These auseinandersetzt, war meistgelesener TR-Online-Artikel im Mai 2010.

Flott auf zwei Rädern

Rennräder, mit denen Profis an Wettkämpfen teilnehmen, werden immer mehr zu High-Tech-Geräten. Stabiler, leichter und windschnittiger müssen sie sein – gestaltet am Computer. TR-Autor Denis Dilba sprach für seine Reportage zum Thema Top-Zweiräder mit Experten, die hoffen, dass sich ihre Ergebnisse auch auf Freizeitgeräte auswirken.

Je nach Einsatzgebiet schneidern Forscher am Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten in Berlin den Athleten ihre Kohlefaser-Räder auf den Leib: Ist Ausdauerleistung gefragt, stehen eher die Aerodynamik und der Fahrkomfort im Vordergrund, beim Sprint darf der Rahmen kaum Angriffsfläche für den Fahrtwind bieten, muss möglichst dicht an der vom Radsportverband festgelegten Gewichtsuntergrenze von 6,8 Kilogramm liegen. "Optimierungsorgien am Rechner" sind dabei gefragt. Dilbas Bericht zum Thema High-Tech-Fahrräder war meistgelesener TR-Online-Artikel im Juni 2010.

(bsc)