Testgetriebene Entwicklung nach der Münchner Schule

Seite 4: Gut bestückter Werkzeuggürtel

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In der testgetriebenen Entwicklung haben sich über die Jahre viele Schulen herausgebildet, die für verschiedene Problemstellungen unterschiedlich gut geeignet sind. Die Münchner Schule bietet sich vor allem für Problemstellungen an, die eine klare Struktur aufweisen. Neben dem offensichtlichen Beispiel der Diamond-Kata ist sie für zeitliche Strukturen oder Abfolgen gut geeignet. Ungünstig sind dagegen Aufgaben mit vielen Sonderfällen. Bei solchen ist es schwierig, einen Einstiegstest zu formulieren, der von Anbeginn viele Sonderfälle behandelt.

In der TDD-Community ist die vorherrschende Meinung, dass alle Schulen ihre individuellen Vor- und Nachteile besitzen. Aus Software-Craft-Sicht lautet die Standardantwort auf die Frage nach der besten Schule oder dem besten Konzept deswegen: "Es ist eine gute Idee, den eigenen Werkzeuggürtel zu erweitern". Wer mehr Konzepte kennt, kann für eine konkrete Herausforderung das passende auswählen. In der Praxis spricht nichts dagegen, mehrere Schulen zu mischen oder einfach zu wechseln, wenn der gewählte Ansatz nicht zum Erfolg führt.

Wer nach einem guten Einstieg in das Thema Test-driven Development sucht, findet ihn in folgenden Medien:

Marco Emrich
ist Senior Consultant bei codecentric und leidenschaftlicher Verfechter von Software Craft und Codequalität. Er hält regelmäßig Vorträge auf bekannten Konferenzen und ist Autor mehrerer Fachbücher. Wenn Marco nicht gerade Entwicklertreffen organisiert, erklärt er seinem Sohn wahrscheinlich gerade, wie man Roboterschildkröten programmiert.

  1. Kent Beck; Test-driven Development by Example; Addison-Wesley Professional, 2002