Twitter-Alternativen: Ein Blick auf potenzielle Twitter-Nachfolger
Elon Musk baut Twitter ohne Rücksicht auf Verluste und zum Missvergnügen vieler Nutzer um. Das eröffnet konkurrierenden Netzwerken neue Chancen.
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(Bild: KI Midjourney | Bearbeitung: c't)
Ein soziales Netzwerk, das nicht an ein einzelnes Unternehmen gebunden ist, sondern auf offene technische Standards aufsetzt; bei dem voneinander unabhängige Server Nutzerdaten speichern, die Inhalte jeweils selbst moderieren und sich untereinander austauschen; bei dem die Nutzer ihre Accounts bei einem Anbieter ihrer Wahl einrichten und bei Bedarf umziehen können: Das beschreibt das Fediverse mit dem zugrundeliegenden Protokoll ActivityPub recht genau. Es ist aber zugleich die Blaupause für ein weiteres soziales Netzwerk, das als Erfolg versprechender Twitter-Nachfolger gehandelt wird – und das ausgerechnet aus Twitter heraus angeschoben wurde.
Während seiner letzten Runde als Twitter-CEO startete Jack Dorsey 2019 ein Forschungsprojekt, das einen offenen Standard für Social Media entwickeln sollte. Den technischen Kern bildet das föderierte AT-Protokoll. Aus diesem von Twitter finanzierten Projekt entstand das Unternehmen Bluesky. 2022 wurde es noch vor der Twitter-Übernahme durch Elon Musk vollständig von Twitter unabhängig, Twitter hatte bis dahin 13 Millionen US-Dollar in Bluesky investiert. Musk gab den von Dorsey formulierten Wunsch auf, Twitter auf das AT-Protokoll umzuziehen.
Die von Bluesky entwickelte App gleichen Namens sollte eigentlich als Proof of Concept für das Protokoll dienen, erfreut sich aber plötzlich großer Beliebtheit – auch bei US-amerikanischen Medien, die Bluesky als den aussichtsreichsten Twitter-Nachfolger handeln. Die Nutzerschaft ist von 250 im März auf mehr als 60.000 Anfang Mai angewachsen. Bluesky könnte noch viel schneller wachsen: Laut Forbes stehen mehr als 1,2 Millionen Interessierte auf der Warteliste. Der Dienst lässt neue Nutzer aber nur sehr zurückhaltend herein.
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