Versatile Video Coding: So effizient arbeitet der neue Videokompressionsstandard

Der Videokompressionsstandard VVC / H.266 verspricht dieselbe Videoqualität bei halber Datenrate wie HEVC. Wir erklären, wie der Effizienzschritt gelingt.

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(Bild: Oliver Martin-Lopez)

Lesezeit: 30 Min.
Von
  • Jens-Rainer Ohm
  • Benjamin Bross
  • Mathias Wien
Inhaltsverzeichnis

50 Prozent – diese magische Zahl dominiert seit fast 20 Jahren die Entwicklung neuer Videokompressionsstandards. Der H.264 / MPEG-4 Advanced Video Coding (AVC) Standard erzielte ab 2003 gleiche Qualität bei halber Datenrate im Vergleich zu seinem Vorgänger H.262 / MPEG-2 Video und brachte den Durchbruch für High Definition (HD) Video. H.265 / MPEG-H High Efficiency Video Coding (HEVC) von 2013 halbierte nochmals die Datenrate und erlaubte die Einführung von Ultra HD (UHD) in 4K-Auflösung.

HEVC-Decoder sind heute praktisch in jedem 4K-Fernseher eingebaut – in Deutschland allerdings wird HEVC bei DVB-T2 "nur" für Fernsehen in HD-Auflösung benutzt – ein Zeichen, dass die Kompression für richtig gute UHD-Qualität nicht immer ausreicht. Auch im Internet, wo Video nach Schätzungen bereits 80 Prozent des Datenverkehrs ausmacht, ist die Qualität nicht immer befriedigend. Zeit also, die nächste Generation auf die Welt zu bringen, und die kommt ganz aktuell mit H.266 / MPEG-I Versatile Video Coding (VVC).

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Es geht aber bei VVC nicht nur um verbesserte Kompression, das "Versatile" = "vielseitig einsetzbar" ist bei VVC ein wichtiges Ziel. Das Design wurde bewusst so ausgelegt, dass VVC ein breites Spektrum von Videodaten und -anwendungen unterstützt, beispielsweise: