Vertikale Photovoltaik: Was Solarzäune heute schon leisten können

Sichtschutz und Stromerzeuger: Solarzäune benötigen wenig Platz und liefern morgens und abends eine hohe Energieernte – nicht nur für Landwirte interessant.

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(Bild: Next2Sun)

Lesezeit: 16 Min.
Von
  • Matilda Jordanova-Duda
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Platzsparend, mehr Stromertrag in den Morgen- und Nachmittagsstunden, doppelte Flächennutzung: das sind die größten Vorteile vertikal aufgestellter Photovoltaikmodule. Man richtet sie nach Osten und Westen aus, statt schräg nach Süden wie die aufgeständerten, klassischen Module. Das macht sie vorrangig für die Landwirtschaft attraktiv, aber nicht nur. Am Frankfurter Flughafen entsteht gerade die weltgrößte vertikale Photovoltaik-Anlage: 37.000 Module sollen hier eine Spitzenleistung von 17,4 Megawatt (MW) erzielen.

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Die Module stammen vom Hersteller Next2Sun, der als Pionier auf dem Gebiet der vertikalen Photovoltaik gilt. Von oben wird die Fraport-Anlage entlang der Startbahn West aussehen, wie dünne Striche in der Landschaft. Sie nehmen weniger als ein Prozent der Wiesenfläche ein. Zwischen den Reihen bleibt die Biodiversität erhalten, Tiere können unter den hüfthoch aufgeständerten Modulen ungehindert durchschlüpfen. Eine besondere Anforderung, die die vertikal aufgestellten PV-Panels außerdem erfüllen: Sie blenden die Piloten nicht mit Lichtreflexionen. Derzeit ruht ihre Installation, um die Bodenbrüter nicht zu stören. Im Herbst geht es weiter.

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  • Vertikal installierte Solarmodule ermöglichen gepaart mit klassischen Aufdachanlagen eine gleichmäßigere Stromerzeugung über den Tag.
  • Die bifazialen Solarmodule nutzen Licht von beiden Seiten und sind besonders effizient bei hellen Untergründen und vertikaler Installation.
  • Agri-PV kombiniert Landwirtschaft und Solarstromproduktion effizient, mit Potenzial für höhere Erträge und besseren Bodenschutz. Vertikale PV ist hier ein wichtiger Puzzlestein.
  • Vertikale Solarmodule bieten obendrein Potenzial für den Einsatz an Gebäuden, Straßen und als Solarzäune, trotz höherer Installationskosten.

Für Fraport, die Betreibergesellschaft des Flughafens, ergänzt der Sonnenstrom von der Wiese die Dachanlagen auf den Flughafen-Gebäuden. Er ist Teil des Klimaschutzkonzepts und des Plans, bis spätestens 2045 CO₂-neutral zu arbeiten. Das vereint den Frankfurter Flughafen mit der Bundesregierung, die sich ebenfalls zu diesem Ziel bekannt hat. Welchen Beitrag vertikale Photovoltaik – salopp PV-Zäune – tatsächlich dazu leisten kann, klärt der Artikel. Dazu werfen wir am Ende auch noch einen Blick auf die Verfügbarkeit für das eigene Heim.

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