Virtualisierung: Alternativen zu VMware
Seite 3: Nutanix und Containern
Nutanix – fast wie VMware und cloudifiziert
Bei den Anbietern mit eigenem Hypervisor bringt sich vor allem Nutanix in Stellung. Ursprünglich auf Hyperkonvergenz spezialisiert, positioniert sich das Unternehmen als Ermöglicher hybrider Infrastrukturen aus HCI vor Ort, gepaart mit Multi-Cloud-Ansätzen. Dafür hat es die passenden, aufeinander abgestimmten Produkte, die zum Teil Eins-zu-eins-Pendants des VMware-Portfolios sind: Prism ersetzt vCenter, der Nutanix Cloud Manager die Aria-Familie, AOS Storage die Speichervirtualisierung vSAN und so weiter.
Nutanix ist kein Billiganbieter. Seine Lizenzmodelle sind aber etwas transparenter als die bisherigen VMware-Lizenzierungen, mit ihnen kann man die bevorstehenden Kosten einigermaßen realistisch schätzen. Wer eine Umgebung sucht, die noch am ehesten an den komfortablen goldenen VMware-Käfig erinnert, aber offener in Richtung Cloud ist, wird bei Nutanix vielleicht fündig.
Containerinfrastruktur
Wenn die Virtualisierungskosten über den Kopf wachsen und die Scheidung von VMware ohnehin beschlossene Sache ist, mag der Gedanke verführerisch sein, Nägel mit Köpfen zu machen und in die Containerwelt zu wechseln. Doch mit Kubernetes holt man sich ein Komplexitätsmonster ins Haus, dessen Zähmung die meisten gestandenen VMware-Admins zunächst überfordern dürfte. Wer selbst Software entwickelt und bereitstellt, und sei es nur intern, kann langfristig von der gewonnenen Flexibilität und Automatisierbarkeit profitieren.
Aber auch in solchen Unternehmen dĂĽrften immer ein paar Monolithen ĂĽbrig bleiben, die in VMs besser aufgehoben sind. Dann lohnt es sich, in Richtung Kubevirt zu schauen und die darauf aufsetzenden Frameworks wie OpenShift oder Harvester zu evaluieren.
Weniger softwaregetriebene Organisationen sollten die Vor- und Nachteile einer Containerinfrastruktur für ihre individuellen Einsatzzwecke genau herausarbeiten und die Entscheidung dafür oder dagegen langfristig treffen – und vor allem unabhängig davon, ob und wie sie VMware kurz- oder mittelfristig als Virtualisierungsplattform ablösen.