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Von
  • Holger Bleich
Inhaltsverzeichnis

www.toastermuseum.com

Für viele ist ein Toaster nichts weiter als ein Gerät, um Brotscheiben zu rösten. Für den Essener Jens Veerbeck sind Toaster eine Inspirationsquelle, ein Fenster in die Zeit ihrer Entstehung. Fast 600 dieser Inspirationsquellen umfasst seine Sammlung bereits, knapp 200 präsentiert er auf seiner Website. Die Homepage der Toaster Cellection Veerbeck führt die Exponate alphabetisch nach Herstellernamen, nach Herkunft oder nach den verwendeten Materialien auf. Jeden einzelnen Toaster stellt Veerbeck mit einer kurzen englischen Beschreibung und mehreren Fotos vor. Besonders angetan haben es dem Sammler ausgefallene Konstruktionen. (jo)

www.moviepilot.de
www.opencritics.de
www.moviac.de

Das Web quillt über von Informationen und Werbung zu Filmen und DVD-Neuheiten. Dies macht es aber leider nicht immer leichter, den passenden Streifen für einen gemütlichen Fernsehabend herauszusuchen. Die Macher des sozialen Netzwerks moviepilot.de wollen da unter dem Motto „Nie wieder schlechte Filme sehen“ eine Schneise schlagen. Sie setzen nicht auf einzelne Bewertungen, sondern die Fähigkeiten der gesamten Community. Ähnlich, wie es last.fm erfolgreich beim Thema Musik praktiziert, erlernt die Plattform immer genauer den Filmgeschmack des Nutzers und vergleicht diesen mit dem der anderen.

Nach der (kostenlosen) Anmeldung bei moviepilot.de bewertet man zunächst an die 60 bekannte Filme auf einer Skala von eins bis zehn. Aus diesem Schnelltest ermittelt die Plattform Nutzer mit ähnlichen Geschmäckern und empfiehlt aus einer Datenbank von zurzeit etwa 40 000 Streifen umgehend aktuelle Filme im Kino und im DVD-Verleih. Das funktioniert bereits für neue Nutzer verblüffend gut. Je aktiver man selbst dabei bleibt und bewertet, desto präziser stellt sich moviepilot.de auf die persönlichen Vorlieben ein.

Wer die Meinung der anderen lieber selbst nachlesen statt zugewiesen bekommen möchte, sollte einen Blick auf das neue Mitmachportal OpenCritics.de werfen. Nach dem großen Vorbild Wikipedia soll OpenCritics eine offene Plattform für Bewertungen und Meinungen sein. Derzeit finden sich dort zwar nur Filmkritiken, der Umfang soll aber auf andere Produkte ausgeweitet werden. Das Besondere: Über ein offenes Widget kann jeder Site-Betreiber OpenCritics in eigene Webseiten einbauen, momentan tun das Filmportale. Die abgegebenen Kritiken stehen unter Creative Commons Lizenz.

Läuft der auserkorene Film nicht oder nicht mehr in einem nahegelegen Kino, kann vielleicht moviac.de helfen. Die von Film-Enthusiasten gegründete Plattform geleitet Nutzer quasi zu einer virtuellen Petition. Dazu kooperiert sie bereits mit mehreren großen Filmverleihern und Lichtspielhäusern. Möchte man seinen Lieblingsfilm im Kino um die Ecke sehen, kann man eine Aufführung vorschlagen. Ist das Kino einverstanden, sammelt moviac Interessenten für eine Vorstellung. Wenn genügend zusammenkommen, lässt sich das Ticket praktischerweise direkt auf der Plattform kaufen. (hob)

www.blogjournalisten.de

Weltweit tobt seit geraumer Zeit eine Debatte sowohl durch die traditionellen Medien als auch durchs Web: Werden die Blogger, wird der sogenannte Bürgerjournalismus die alt hergebrachten Redaktionen bald überflüssig machen? Wie ist es um den „Qualitätsjournalismus“ bestellt, steht er im Gegensatz zu den Medien „von unten“ oder ergänzen sich die Ansätze?

Die Bloggerin Lanu hat Ende September mit einigen Mitstreitern ein versöhnliches Angebot an den Start gebracht: blogjournalisten.de soll ein „verlagsunabhängiges Onlinemagazin“ sein, bei dem sich Blogger und Journalisten gleichermaßen aufgehoben fühlen. Für freie Autoren bietet es die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und außerdem ein wenig Geld zu verdienen. 25 Prozent des erwirtschafteten Jahresgewinns wollen die Betreiber zu gleichen Teilen an die 25 besten Autoren im Bewertungs-Ranking verteilen.

In der geschlossenen Betaphase hatten bereits prominente Gastautoren wie Heribert Prantl, Redaktionsleiter Innenpolitik der Süddeutschen Zeitung, oder c't-Mitarbeiter Detlef Borchers Beiträge zugesteuert. Die Rubrizierung des Online-Magazins orientiert sich am Schema von Tageszeitungen, so finden sich die Sparten Politik, Wirtschaft, Sport, Technik, Panorama oder Tratsch. „Wer etwas zu sagen hat, sollte es auch tun dürfen. Das kann man einsam in der hintersten Ecke des Netzes tun oder auch in der Gemeinschaft der Blogjournalisten“, lautet das Credo von Bloggering Lanu. (hob)

www.abgespeist.de

„Corny“, der Müsli-Riegel von Schwartau, sei in Wirklichkeit ein Müsli-Imitat-Riegel, warnen die Verbraucherschützer von Foodwatch. Was der Hersteller auf der Packung als „Getreideflocken“ bewerbe, seien tatsächlich „in Form gepresste Mehlbällchen“.

Bei abgespeist.de nimmt Foodwatch Schwindeleien der Lebensmittelindustrie aufs Korn. In Einzeltexten, die sich als PDF-Dateien herunterladen lassen, zerpflücken die Autoren neue Produktbeschreibungen der Hersteller. Die Texte strotzen vor ätzender Ironie, man nimmt kein Blatt vor den Mund und öffnet damit den staunenden Konsumenten die Augen. Entstanden ist eine sehr lesenswerte „Mogel-Liste“, die unregelmäßig um neue Texte ergänzt wird. (hob)

www.ctmagazin.de/0922198


Die Websites aus c't 21/2009