Es klingt wie eine Utopie. Allerdings wie eine aus dem 19. Jahrhundert. Die spanische Fluglinie Air Nostrum will noch in diesem Jahrzehnt einen regelmäßigen Passagierverkehr zwischen dem spanischen Festland und den Balearen aufnehmen – mit Luftschiffen. Auch an Verbindungen von Sizilien nach Malta ist gedacht.
Dieses Angebot dürfte nicht nur Nostalgiker ansprechen. Auch Menschen, die aus Klimagründen nicht mehr fliegen wollen, verspricht es eine gewissenschonende Alternative zu herkömmlichen Großraumjets. Und in der Logistik könnten Zeppeline ebenfalls einige Lücken füllen, etwa beim Transport sperriger Schwerlasten oder zur Versorgung unzugänglicher Gegenden. Start-ups in den USA, Israel, Großbritannien und China arbeiten bereits an der Renaissance der schwebenden Giganten.
Dabei ist das Prinzip "leichter als Luft" in der Geschichte schon mehrfach abgestürzt. Die Vision eines kommerziellen Passagierverkehrs endete am 6. Mai 1937 bekanntlich mit einer gewaltigen Wasserstoffexplosion in Lakehurst. Ein weniger spektakuläres, aber mindestens ebenso einschneidendes Ereignis fand am 7. Juni 2002 statt. An diesem Tag erklärte die Cargolifter AG ihre Insolvenz. Der riesige Hangar südlich von Berlin ist heute ein Spaßbad, die Idee der Frachtluftschiffe seitdem verrufen.
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