Ende November wurde bekannt, dass Zalando Tausende Mitarbeiter mit dem Analysesystem Zonar überwacht. Anschließend ging ein Aufschrei durch die Politik. So mache Digitalisierung trotz ihrer Chancen für bessere Arbeit "den Menschen Angst", monierte Norbert Walter-Borjans, seit letztem Dezember Co-Parteichef der SPD. "Wir empören uns darüber, dass in China das Wohlverhalten der Bürger erfasst wird", gab der Ex-Minister zu bedenken.
Dabei halte parallel "das System von Beobachtung, Kontrolle und Bewertung Einzug in die heimische Arbeitswelt". Als "übergriffig, arbeitnehmerfeindlich und datenschutzrechtlich höchst problematisch" rügte auch Stefanie Nutzenberger von der Gewerkschaft Verdi die neue Form "der digital gestützten Leistungskontrolle".
Ausgelöst hat die Kritik eine von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie des Berliner Soziologieprofessors Philipp Staab und seines Mitarbeiters Sascha-Christopher Geschke. Sie beschreiben darin Zonar auf Basis von Gesprächen mit zehn Zalando-Angestellten als "sehr umfassendes, quasi panoptisches System der Leistungskontrolle". Es bestünden große Zweifel, ob der Datenschutz eingehalten werde.
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