Zahlen, bitte! 2025 in Nerdfakten

2025 dürfte ein interessantes Jahr werden, allem Wahlkampfgetöse zum Trotz. Auch mathematisch gesehen ist die Zahl äußerst interessant.

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Aufmacherbild Zahlen, bitte

(Bild: heise online)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Detlef Borchers
Inhaltsverzeichnis

Hoppla! Potzblitz! Kaum sind wir im Jahr 2025 gelandet, haben sich die Parteien gesammelt, um zur Wahl anzutreten. Ăśber Nacht sind an diesem Wochenende die ersten Plakate aufgetaucht und die Wahlbenachrichtigungen sind unterwegs. Da hilft es, mit etwas Abstand ein Blick auf das Jahr 2025 zu werfen, weil in der ganzen Welt Ereignisse mit bemerkenswerten Zahlen anstehen, die genauso interessant wie die Zahl 2025 selbst sind.

Der Blick auf den Kalender belustigte den englischsprachigen Nerd.
Zahlen, bitte!

In dieser Rubrik stellen wir immer dienstags verblĂĽffende, beeindruckende, informative und witzige Zahlen aus den Bereichen IT, Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Politik und natĂĽrlich der Mathematik vor.

Die englischsprachigen Nerds machten zum Jahreswechsel beim Blick auf den Kalender schon eine Entdeckung: Fing das Jahr doch mit einem Mittwoch an. Im Englischen begann das Jahr somit mit "Wednesday", "Thursday", "Friday" - Oder kurz: WTF. Diesen besonderen Jahresbeginn gabs zuvor in den Jahren 1997, 2003, 2014 und 2020.

Auch kulturell bietet 2025 allerlei Besonderheiten. Beginnen wir mit dem hinduistischen Fest Kumbh Mela in Indien, ein Fest, das die UNESCO im immateriellen Weltkulturerbe aufgenommen hat. Dieses Jahr wird es als "Maha Kumbh Mela" begangen. Solch ein großes Kumbh Mela mit der besonderen Konstellation von Sonne, Mond und Jupiter kann nur alle 144 Jahre gefeiert werden. Die Behörden erwarten, dass bis zu 400 Millionen Gläubige nach Prayagraj im Bundesstaat Uttar Pradesh pilgern werden, wo das Ereignis ab dem 23. Februar 45 Tage lang auf einer Fläche von 40 Quadratkilometern gefeiert wird. Das letzte reguläre Kumbh Mela sorgte im April 2021 für Schlagzeilen, weil es ohne Einschränkungen in der Covid-19-Welle durchgeführt wurde und bis zu 400.000 Ansteckungen am Tag gemeldet wurden.

Auch in unserer kulturellen Hemisphäre steht ein wichtiges religiöses Ereignis an, das sich vor 1700 Jahren ereignete: Im Mai 325 trafen sich 318 Bischöfe zum Konzil von Nicäa, um die Stellung von Jesus im christlichen Glauben zu klären. Waren der Vater, der Sohn und der Heilige Geist drei getrennte Wesen? Ursprünglich war ein ökumenischer Gottesdienst aller orthodoxen Kirchen und der römischen christlichen Kirchen geplant, doch was nun stattfindet, ist Stand Januar 2025 unklar.

Ganz schön was los: Kumbh Mela im Jahr 2001.

(Bild: CC BY-SA 3.0, Yosarian)

Das bringt uns etwas näher an die deutsche Geschichte, denn mit der ersten Taufe eines Erwachsenen in Zürich am 21. Januar 1525 nimmt die Täuferbewegung ihre Gestalt an. Unter dem Motto "Gewagt!" wird diese Variante des aufmüpfigen Christentums das Jahr über gefeiert.

Von da aus ist es nicht mehr weit zur sozial-revolutionären Interpretation durch Thomas Müntzer und dem Beginn des Bauernkrieges, als der gemeine Mann und die gemeine Frau Gerechtigkeyt! forderten. Dabei sollte nicht die Stimmung der damaligen Zeit vergessen werden, in der man das Ende der Welt für das Jahr 1524 erwartete.

Solche Zahlenmystik ist manch aufgeklärten Menschen zuwider, aber es gibt ja noch die wunderliche Welt der Mathematik. 2025 ist das Quadrat von 45, eine Jahreszahl, die man zuletzt 1936 hatte und erst 2116 wieder haben wird. Mit der Zahl 45 hat 2025 die Quersumme 9 gemeinsam. 45 kann man auch als die Summe aller Zahlen von 1 bis 9 auffassen, was zu der Schreibweise (1+2+3+4+5+6+7+8+9)²=2025 führt. Zerlegt man 45 in 20+25 so können sich die Freunde der Symmetrie über (20+25)*(20+25)=2025 freuen.

Wer nicht quadratisch denkt, wird bei den Kubikzahlen fündig, wo 2025 in 1³+2³+3³+4³+5³+6³+7³+8³+9³ nach der aus dem Mathematikunterricht bekannten vollständigen Induktion aufgedröselt werden kann. Das Jahr vor der 2025 wäre demnach 1296, das Folgejahr 3025. Bis zur Zahl 10.000 sind gerade einmal 13 Zahlen dieser Art dabei. 2025 trägt die Nummer neun: 1; 9; 36; 100; 225; 441; 784; 1296; 2025; 3025; 4356; 6084; 8281.

Wie die Menschheit überlebt, sollte der Film Red Planet zeigen, der im Jahr 2000 in die Kinos kam. Er spielt im Jahre 2025 auf dem Mars, wo die Kolonisierung des Planeten begonnen hat, weil die Erde durch die zunehmende Umweltverschmutzung unbewohnbar wird. Die zum Mars geschickte Besatzung kämpft mit vielen Schwierigkeiten wie einem durchgeknallten Roboter. Schließlich gelingt zwei Astronauten die Rückkehr zur Erde. Im Gepäck: Marskäfer, die beim Fressen von Gras so viel Sauerstoff produzieren, dass die Erdatmosphäre gereinigt werden kann.

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Freunde der gepflegten Dystopie seien auf die vor 32 Jahren erstmals erschienene "Parabel vom Sämann" der schwarzen Science-Fiction-Autorin Octavia Butler verwiesen. Im Buch kommt 2025 in den USA ein radikaler, autoritärer Präsident an die Macht, der alle Arbeitsschutzgesetze abschafft und die Arbeiter in Städte zwingt, die den Firmen gehören. Das Ganze wird aus der Tagebuch-Sicht einer jungen Frau erzählt, die sich schließlich auf den Weg macht, eine Alternative zum Desaster zu suchen und dabei eine Religion gründet. Tja. Hoffentlich versteht das niemand als Anleitung zum Regierungshandeln.

Damit wird ein Blick in die Zukunft fällig, denn in 2025 sind es nur noch 500 Jahre bis hin zum Jahr 2525, in dem der schöne Song von Zager & Evans einsetzt. Ursprünglich hieß er Exordium & Terminus, wurde dann aber unter dem Titel "In the Year 2525" ein Hit. Die deutsche Übersetzung bringt es auf den Punkt: "Im Jahr 2525, falls die Menschheit überhaupt bis dahin überlebt, ist sie hoffentlich schlauer."

(mawi)