Zahlen, bitte! 23977 Freiwillige Feuerwehren für die schnelle Hilfe in der Not

Seite 2: Eine Million Freiwillige und doch Personalsorgen

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Heute sind über eine Million ehrenamtliche Feuerwehrleute rund um die Uhr in Einsatzbereitschaft, verteilt auf 23.977 Freiwillige Feuerwehren in Deutschland. Dazu kommen noch 754 Werkfeuerwehren, die Industriewerke mit Gefährdungspotenzial schützen, sowie 111 Berufsfeuerwehren, die zumeist in Großstädten zum Einsatz kommen. 96 Prozent der Feuerwehrarbeit wird somit von Freiwilligen geschultert, wobei trotz der auf den ersten Blick guten Zahlen viele Feuerwehren über Nachwuchsmangel klagen. Schließlich ist die Aufgabe sehr personalintensiv und durch Pendelei ist es insbesondere tagsüber eine Herausforderung, genügend Einsatzpersonal vor Ort zu haben, wenn es notwendig ist.

Ein Trupp zweier Atemschutzgeräteträger meldet sich bei der Atemschutzüberwachung an und bereitet sich für den Einsatz in einem brennenden Haus vor. Die Sicherheit und Überwachung gefährdeter Einsatzkräfte hat bei der Feuerwehr höchste Priorität.

(Bild: Markus Will)

Vorgeschrieben ist, dass nach Alarmierung die Feuerwehr innerhalb von 15 Minuten am Einsatzort ist, in Großstädten in 10 Minuten.

Der Frauenanteil in den Wehren ist mit 10,8 Prozent noch gering, aber kontinuierlich steigend. Zum einen sind Feuerwehren flexibler und professioneller geworden, zum anderen sind in den 22.898 Jugendfeuerwehren, die für die Nachwuchsausbildung zuständig sind, bereits fast ein Drittel der Jugendwehrmitglieder weiblich.

In Einsätzen wird zudem immer mehr Informationstechnik eingesetzt. Die Feuerwehr-Ausrüstung wird immer digitaler: Digitale Wärmebildkameras, Drohnen und Computer helfen bei der Erfassung der Einsatzlage und Orientierung. In Einsätzen erfordern neue Fahrzeugarten und Technologien wie Photovoltaik immer mehr Spezialwissen, sodass Feuerwehrkräfte heute in vielen Sonderbereichen aus- und weitergebildet werden.

Tipps für Gebiete mit Starkregen und Hochwassergefahr

Der Deutsche Feuerwehrverband gibt bei Hochwassergefahr gibt folgende Empfehlungen:

  • Informieren Sie sich über die aktuelle Wetterentwicklung regelmäßig aus Rundfunk, Fernsehen oder Internet, beispielsweise mit Warn-Apps wie NINA oder KATWARN.
  • Bewegen Sie sich in Überflutungsgebieten nur auf einsehbarem Grund, meiden Sie Wälder und Hanglagen – hier können Bäume umstürzen oder Erdmassen abrutschen.
  • Sichern Sie in gefährdeten Arealen Gebäudeöffnungen und Abwasserschächte, Keller und Niedergänge.
  • Achten Sie darauf, dass Rückschlagventile im Keller funktionsfähig sind.
  • Stellen Sie Fahrzeuge vorausschauend und sicher in höher gelegenen Gebieten ab.
  • Beachten Sie Absperrungen, Straßensperrungen und Halteverbote.
  • Bitte folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte und behindern Sie deren Arbeit nicht.
  • Haben Sie Verständnis dafür, dass Einsatzstellen bei hohem Einsatzaufkommen priorisiert angefahren werden.
  • Wenn der Einsatz der Feuerwehr nicht mehr nötig ist, weil das Wasser bereits abgeflossen ist bzw. Eigenhilfe erfolgreich war, melden Sie dies der Feuerwehr erneut.
  • Melden Sie Unfälle und Brände über die Notrufnummer 112. Bitte halten Sie die Notrufleitungen während eines Unwetters für wirkliche Notfälle frei und melden Sie Schäden, von denen keine akute Gefahr ausgeht, erst nach Ende des akuten Unwetterschubes.

Waren Feuerwehren früher tatsächlich viel öfter mit Brandbekämpfung beschäftigt, sind heutzutage technische Hilfeleistungen wie nach Unfällen und eben bei Extrem- und Unwetterlagen die häufigsten Einsätze. Insbesondere letztere haben spürbar zugenommen und beschäftigen die Feuerwehren sehr. In solchen Situationen wird einem immer bewusst, was es heißt, für Menschen in Not im Einsatz zu sein.

Der Autor ist seit über 25 Jahren Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr.

(mawi)