iPhone 7 und 7 Plus im ersten Test

Seite 2: iPhone 7: Neue Kamera, iPhone 7 Plus: Doppelkamera

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Weil uns die Testgeräte nur wenige Tage zur Verfügung standen, haben wir uns diesem ersten Bericht einen Schwerpunkt auf die wohl interessanteste Neuerung gelegt: die Kamera. Zum Vergleich zogen wir die Vorgängermodelle iPhone 6s und 6s Plus in den Test mit ein.

Alle vier iPhones arbeiten mit 12-Megapixel-Sensoren, allerdings hat das 7 Plus erstmals deren zwei, ein Objektiv mit längerer Brennweite sitzt neben dem ersten. Man schaltet in der Kamera-App durch Tappen auf einen vor dem Motiv eingeblendeten Button zwischen "1x" und "2x" um. Bei gleichem Abstand von einem flächigen Objekt bildet das sogenannte Tele etwa ein Viertel der Fläche ab oder – anders gesagt – es halbiert den Winkel. Bei einer digitalen Spiegelreflexkamera (zum Beispiel Canon EOS 1000D) entsprechen die Brennweiten etwa 22 und 55 Millimeter.

In den Objektiven der 7er-Modelle hat Apple die Blende auf f/1,8 angehoben (also den Lichtdurchlass vergrößert) und die Zahl der Linsenelemente von fünf auf sechs erhöht. Beides führt zusammen mit möglicherweise geänderter Software zu geringfügig anderen – aber nicht immer besseren – Ergebnissen. Die Bilder der neuen iPhones 7 und 7 Plus wirken bei heller Umgebung minimal schärfer, aber eine Spur blasser und kontrastärmer. Das ist aber Jammern auf sehr hohem Niveau: Die Bildqualität bei normaler Helligkeit bewegt sich nach wie vor im Bereich guter Kompaktkameras und im vordersten Spitzensegment der Smartphones. Samsungs neues, kürzlich erst zurückgerufenes Flaggschiff Galaxy Note 7 mit ebenfalls einem 12-Megapixel-Sensor macht etwas farbenfrohere, kontrastreichere und dadurch noch realistischere Fotos, die allerdings zu den Rändern hin minimal unscharf werden.

Die Gehäuse der beiden neuen iPhones sind genauso groß wie die der Vorgänger; das 7 Plus (links) hat aber nun zwei Kameraobjektive.

Die 7er-iPhones bilden die Farben in unseren Testaufnahmen ebenso korrekt ab wie die Proportionen (Geometrie). Bei mäßiger Helligkeit von 5 Lux (normalerweise beleuchten wir das Labor für Testfotos mit 1000 Lux) rauschte die Kamera zwar, aber weniger als die Vorgänger. Details waren immer noch gut zu erkennen und soffen nicht in den Tiefen ab. Bei wenig Licht fängt der Sensor der neuen iPhones übrigens auch später an zu rauschen als der des Samsung Galaxy Note 7.

Das "Tele" beim iPhone 7 Plus rauscht wegen der geringeren Lichtmenge naturgemäß mehr. Der Autofokus in allen vier Kameras sendet vor dem Auslösen ein rötliches Licht aus, was bei schummeriger Umgebung stört. Der Blitz arbeitet jetzt mit vier LEDs und macht die unmittelbare Umgebung schön hell. Für ambitionierte Fotografen ist das freilich weiterhin nur ein Notbehelf. Einen Tiefenschärfe-Effekt mit unscharfem Hintergrund für Portraits will Apple per Software-Update nachliefern. Dabei werden die Bilder beider Sensoren zu einem verrechnet.

Die Frontkamera besitzt jetzt einen Sensor mit 7 statt 5 Megapixeln, taugt aber nach wie vor nicht zum ernsthaften Fotografieren: Sämtliche Details in mehr als fünf Meter Entfernung geraten damit unscharf und in der 1-zu-1-Darstellung pixelig. Im Nahbereich allerdings – und diesen braucht man für Selfies – arbeitet die Frontkamera deutlich schärfer. Im Vergleich zu den Bildern mit den Vorgänger-iPhones hat der Schärfebereich insbesondere in mittlerer Entfernung etwas zugenommen. Für Selfies bedient sich die Frontkamera (wie bei den Vormodellen) des Displays als Beleuchtung, das dann kurzfristig besonders hell strahlt ("Retina-Flash").