iPhone 7 und 7 Plus im ersten Test

Seite 4: Schneller und effizienter Prozessor beim iPhone 7

Inhaltsverzeichnis

Als System on a Chip (SoP) hat der "A 10 Fusion" den A 9 abgelöst. Seine CPU besitzt erstmals beim iPhone vier statt zwei Kerne, wobei zwei Recheneinheiten in allererster Linie zum Energiesparen da sind: Sie übernehmen bei geringen Anforderungen an die Rechenleistung komplett die Aufgaben des Prozessors, während sich die zwei Hauptkerne schlafen legen. Unser Laufzeittest "WLAN-Surfen" bildet das ziemlich genau ab: Hauptverbraucher ist das ständig mit 200 Candela leuchtende Display, während das Auffrischen einer Textseite von unserem Web-Server kaum Rechenpower beansprucht. Die (mangels Zeit von uns bei 20 Prozent Restkapazität hochgerechneten) Laufzeiten von 15,3 Stunden für beide Modelle haben sich gegenüber dem 6s (11,9 h) und 6s Plus (12,2 h) dramatisch verbessert. Demgegenüber hielt der Akku vom iPhone 7 beim 3D-Spiel Asphalt 8 mit 5,4 Stunden nur geringfügig länger durch als der vom 6s (5,2 Stunden).

Die Prozessorleistung hat sich laut Geekbench 4 auf einem Kern um satte 35 und 38 Prozent verbessert, der Multi-Core-Score um 25 und 36 Prozent (6s zu 7/6s Plus zu 7 Plus). Die App meldete für das iPhone 7 weiterhin 2 GByte RAM, für das 7 Plus aber erstmals 3 GByte, außerdem einen CPU-Takt von 2,33 GHz für beide. Wenn letzteres stimmt, wäre das eine enorme Steigerung von den 1,8 GHz bei den 6s-Modellen.

Über den Grafikchip schweigt sich Apple aus. Die von uns befragten Diagnose-Programme kannten die GPU auch noch nicht.

Beide iPhones liefen jederzeit flüssig und schnell. Egal, bei welcher Anwendung, wir hatten niemals den Eindruck, dass CPU oder GPU uns ausgebremst hätten. Das war aber auch bei 6s und 6s Plus schon so.

Die von uns gemessene maximale Display-Helligkeit stieg bei den 4,7-Zoll-iPhones von 496 auf 506 und bei den 5,5-Zoll-Modellen von 473 auf 508 Candela pro qm. Dadurch leuchten die Bildschirme etwas heller. Gegenüber dem 6s und 6s Plus wirkten die Farben im Vergleich wärmer, besonders Weiß erschien allerdings mit einem leichten Braunstich. Dies trat in der Vergangenheit aber öfter mal bei Testgeräten aus der ersten Serie auf und kann bei einem Modell aus einer anderen Charge schon ganz anders aussehen. Den Farbraum will Apple von sRGB auf DCI-P3 gesteigert haben, was wir aber in der Kürze der Zeit noch nicht nachmessen konnten. Insgesamt wirkten die (leider spiegelnden) Displays brillant und farbkräftig wie zuvor.

Die Displays unserer Testgeräte zeigen im Vergleich mit Ihren direkten Vorgängern (rechts) einen leichten Braunstich, Weiß wirkt Warmweiß.

Apple verzichtet erstmals beim iPhone auf einen mechanischen Knopf. Das erhöht die Lebenszeit und dichtet die iPhones besser ab: Sie sollen staub- und spritzwassergeschützt nach Schutzart IP67 sein. Man kann sie also zeitweise untertauchen. Das wollten wir aus nachvollziehbaren Gründen mit unseren Leihgeräten nicht ausprobieren.

Der Home-Button ist daher nicht mehr physisch beweglich; man kann ihn nicht wirklich eindrücken. Der kräftiger wirkende Rüttelmotor ersetzt den Klick beim Drücken durch Vibrationen: Diesen Effekt ermöglicht die Taptic Engine; Apple verwendet sie jetzt auch für das taktile Feedback des Home-Buttons – wie auch schon für das Display-Feedback der Apple Watch. Die Vibrationsstärke kann man in drei Stufen einstellen, wozu man bereits beim Einrichten der Geräte aufgefordert wird. In allen drei Stufen ist ein Klick als solcher zu spüren, die Stärke ist Geschmackssache.