APFS-Zwang in macOS High Sierra: "Jedes Upgrade birgt Risiken"
Der Dateisystemexperte Mike Bombich empfiehlt, Produktionsmaschinen nicht sofort auf macOS 10.13 zu aktualisieren, wenn das neue Betriebssystem im September erscheint. Macs mit SSDs werden automatisch auf APFS umgestellt.
Wer seinen Mac beruflich einsetzt, sollte sich genau überlegen, ob er diesen gleich mit Erscheinen von macOS High Sierra, das für September erwartet wird, umstellen möchte. Dies sagte der Dateisystemexperte Mike Bombich, Entwickler des populären Backup-Werkzeugs Carbon Copy Cloner (CCC), im Gespräch mit Mac&i.
Keine Angst vor dem Upgrade
Er wolle den Leuten vor dem Upgrade keine Angst machen und er glaube auch, dass jeder schließlich aktualisieren sollte. Doch wenn man den Mac als Produktionsmaschine einsetze, also das eigene Geschäft oder die Einkünfte von dem Gerät abhingen, sei es sinnvoll, vor dem Upgrade "ein paar Monate zu warten".
Apple hatte im vergangenen Monat offiziell bekanntgegeben, dass alle Macs mit ab Werk eingebautem SSD-Medium automatisch vom alten Dateisystem HFS+ auf das neue APFS umgestellt würden. Ein Opt-Out, das der Konzern in den ersten High-Sierra-Betas noch angeboten hatte, sei nicht vorgesehen. Diese Tatsache mache ein genaues Überdenken des eigenen Timings für die Upgrade-Entscheidung empfehlenswert, so Bombich – auch wenn es "tolle Sachen" in APFS gebe.
Bootfähiges Backup ist Pflicht
Bombich empfiehlt diese Vorgehensweise bei jedem neuen macOS. "Upgrades können besonders Early Adoptern Kopfschmerzen bereiten." Es sei daher schlicht gesunder Menschenverstand, zunächst Berichte über erste Erfahrungen zu lesen und zu schauen, was bei anderen Nutzern passiert. Egal welche Entscheidung man letztlich treffe, es sei sehr empfehlenswert, vor dem Upgrade ein vollständiges, komplettes Backup anzulegen. Bombich empfiehlt dafür seine eigene Software CCC, die kürzlich kompatibel zu macOS High Sierra wurde. Eine Alternative ist das ebenfalls traditionsreiche Konkurrenzwerkzeug SuperDuper!, dem bislang allerdings noch ein Update für macOS 10.13 fehlt.
Derzeit ist noch unklar, ob Apple mit macOS High Sierra Lücken schließt, die in der Vorgängerversion Sierra bestehen bleiben. Entsprechend sollte man die Upgrade-Entscheidung auch der Sicherheitssituation anpassen.
Für Bombich ist der Zwang zu APFS für SSD-Macs eine typische Apple-Maßnahme. Der Konzern neige dazu, bis an die Grenze zu gehen ("pushing the envelope"). Das Unternehmen hatte zuvor auch schon iOS auf APFS umgestellt und das nahezu problemfrei erledigt, allerdings eine geheime Testphase auf Endkundengeräten durchgeführt. Ein Interview mit CCC-Entwickler Mike Bombich zur Frage, ob der Umstieg auf APFS sinnvoll ist, lesen Sie in Mac & i Heft 4/2017. (bsc)