Apple-Chef: "Wir sind wirklich auf Eurer Seite"
In einem Interview hat sich Tim Cook zum Thema Datenschutz geäußert – und wie wichtig dieser dem Konzern ist. Apple sei immer noch "ein großes Start-up"
Der Apple-CEO hat ein aktuelles Lieblingsthema: Die Tatsache, dass dem iPhone-Hersteller der Schutz der Privatsphäre seiner Kundschaft wichtig ist – zumindest betont er dies zu vielen Gelegenheiten. In einem neuen Interview, das in dieser Woche beim US-Börsenkanal CNBC zu sehen war, verwehrte sich Tim Cook nun dagegen, mit anderen Techriesen wie Facebook über einen Kamm geschoren zu werden. Das frustriert ihn, denn Apple "handelt nicht mit Euren Daten". "Wir sind wirklich auf Eurer Seite", so Cook.
Datendiebstahl kann "tragisch enden"
Als Beispiel nannte er auch Apples Herangehensweise, Inhalte im App Store zu kuratieren. Dies sorgt zwar immer wieder bei Softwareproduzenten für Frust, die Apple mittlerweile vorwerfen, wie ein Monopolist zu handeln. "Aber wir wollen Euch nicht als unser Produkt verwenden. Damit haben wir einfach ein grundsätzliches Problem."
Der Schutz der Privatsphäre sei "grundlegend" in allem, was Apple tue. "Und wir dachten schon immer, dass das Anlegen detaillierter Profile über das Leben [der Nutzer] tragisch enden könnte", so Cook mit Blick auf Facebook oder Google. "Egal ob das nun ein Einbruch in die eigene Privatsphäre ist oder eine Situation, in der die Daten selbst auf böswillige Weise verwendet werden." Bei Apple, so Cook, besäße die Kundschaft ihre Informationen, nicht Apple.
Privatsphärenschutz als Verkaufsargument
Cooks Strategie, den Datenschutz als entscheidendes Verkaufsargument für iPhone, Mac & Co. zu verwenden, findet im Silicon Valley mittlerweile Widerhall. So hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg bei der Entwicklerkonferenz des sozialen Netzwerks große Umbaupläne im Hinblick auf mehr Privatheit angekündigt. Die Zukunft werde privat.
Google wiederum verbrachte auf seiner I/O-Keynote in dieser Woche ebenfalls keinen geringen Teil der Zeit mit Ankündigungen zu mehr Datenschutzmaßnahmen. So werden die neuen Nest-Geräte zur Heimverwaltung zwar mit Gesichtserkennung ausgestattet, sollen dies aber nur lokal auf dem Gerät tun und nicht in Googles Cloud. Apple macht es mit Face ID seit dem iPhone X nicht anders.
(bsc)