Apple News: Mehr Reklame und Micropayments
Der iOS-Nachrichtendienst soll künftig auch Werbung externer Netzwerke wie Google Doubleclick anzeigen können. Zudem soll Verlagen mit Einmalzahlungen für Artikeln geholfen werden.
Apple plant im Rahmen von iOS 11 offenbar einige Neuerungen bei seinem Nachrichtenangebot Apple News. Dies betrifft die Refinanzierungsmöglichkeiten für Verlage, die Inhalte über die App für iPhone und iPad ausspielen wollen.
Google-Werbung in Apples App?
Bislang können Publisher zwar eigene Anzeigen in ihren Artikeln verkaufen, doch ist dies technisch schwierig umzusetzen, weil Apple genau kontrolliert, wie dies geschieht – wohl auch, um ein übermäßiges Tracking zu verhindern. Dies führt laut einem Bericht des Werbefachblatts AdAge dazu, dass Apple News zwar bei Lesern "erstaunlich populär" sei, aber in Sachen Umsatz eher "ein schwarzes Loch" darstelle. "A ton of scale but no dollars", soll ein Verlagspartner den Dienst beschrieben haben.
Künftig soll es möglich sein, Werbenetzwerke für Google Doubleclick direkt in Apple-News-Artikel einzubinden. Dies könnte den Verlagen potenziell zu mehr Einnahmen verhelfen, weil sich Werbung in Apple News genauso verkaufen lassen würde wie auf den regulären Websites. Aktuell soll Apple News auf Rang 15 der beliebtesten Apps in den USA blegen und im Monat 47 Millionen Nutzer haben.
Cents pro Artikel zahlen
Neben den neuen Werbemöglichkeiten plant Apple dem Bericht zufolge auch, erstmals Micropayments in Apple News einzuführen. Dabei könnten Verlage einzelne Texte gegen Geld anbieten – womöglich bezahlt über Apples gigantische Apple-ID-Infrastruktur. Geplant sind angeblich "ein paar Cent" pro Beitrag. Abodienste lassen sich in Apple News bereits darstellen, Nutzer müssen dazu ihre vorhandenen Accounts nutzen. Die neuen Apple-News-Funktionen für Publisher sollen in den kommenden Monaten umgesetzt werden, womöglich zur Einführung von iOS 11 im Herbst.
Apple News ist nach wie vor nur in englischsprachigen Ländern verfügbar. Seit iOS 9.1 kann man den Dienst in den USA, Großbritannien und Australien nutzen. Ob und wann auch eine deutsche Version erscheint, ist unklar. Apple hatte das Angebot zuletzt durch die Einstellung einer eigenen Chefredakteurin gestärkt. (bsc)