Apple baut sich eigene Musikcharts

Künftig liefert der iPhone-Hersteller die bei Apple Music meistgespielten Songs in 116 Einzelhitparaden. Zudem gibt es Bedienverbesserungen bei dem Dienst.

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Apple Music

Apple Music gibt's sogar für Android.

(Bild: dpa, Lukas Schulze)

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Der Streamingdienst Apple Music soll zur Hitfabrik werden: Der Service hat zum Wochenende offizielle eigene Charts eingeführt. Insgesamt 116 verschiedene "Top 100"-Listen gibt es künftig. Sie bilden die meistgehörten Songs in allen Ländern, in denen Apple Music vertreten ist, sowie die globalen Toptitel ab. Zu finden ist die neue Funktion über das "Durchsuchen"-Feature, das am Freitag serverseitig aktualisiert wurde.

Alle Charts werden täglich um 12 Uhr amerikanischer Westküstenzeit auf einen neuen Stand gebracht. Optisch orientiert sich die Darstellung an Alben und Abspiellisten – entsprechend muss man sich auf viel Scrollerei einstellen. Apple hatte schon zuvor verschiedene Toplisten angeboten, etwa Billboard-Charts. Zudem kann man Siri bitten, Charthits bestimmter Jahre abzuspielen. Allerdings stammten diese Daten jeweils von externen Dienstleistern, bezogen sich also nicht nur auf das Geschehen bei Apple Music. Konkurrenten wie YouTube Music betreiben seit längerem eigene, plattformspezifische Hitlisten.

Apple hatte seine Bemühungen im Musikgeschäft in letzter Zeit intensiviert. So gründete das Unternehmen eine eigene Musikverlagsabteilung samt Artists & Repertoire-Abteilung, die auch neue Künstler fördern könnte. Der Konzern kombiniert damit seinen Streamingdienst mit Teilfunktionen einer Plattenfirma – ein Ansatz, den die traditionelle Musikindustrie intensiv beobachten dürfte. Darüberhinaus versucht Apple, möglichst viele Inhalte exklusiv in sein Angebot zu bekommen – und gibt dafür viel Geld aus.

Neben den neuen "Top 100"-Listen verbesserte Apple zum Wochenende bei Apple Music auch die Bedienung, wie Nutzern aufgefallen ist. So stopft der Konzern künftig Singles und EPs nicht mehr in die Alben-Liste, was letztere bislang bei einigen Künstlern höchst unübersichtlich machte. Stattdessen werden nun Alben, Live-Alben, Singles und EPs sowie Abspiellisten voneinander getrennt dargestellt. Auch diese Verbesserung wurde rein serverseitig vorgenommen, Nutzer müssen also nichts weiter tun. Apple Music kostet für Einzelnutzer 10 Euro im Monat. (bsc)