Apple macht weitere 5 Milliarden US-Dollar Schulden

Um Dividenden und Aktienrückkaufe zu finanzieren, legt der Konzern erneut ein großes Bond-Programm auf. Mit den Schulden spart Apple Steuern, die bei Rückführung der hohen Bargeldbestände aus dem Ausland anfielen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 60 Kommentare lesen
Apple-Logo

Apple-Logo an einem Ladengeschäft.

(Bild: dpa, Peter Kneffel/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Apple macht zum wiederholten Mal Milliardenschulden: In insgesamt vier Teilbegebungen sollen Anleihen im Gesamtwert von fünf Milliarden US-Dollar an die Märkte gebracht werden. Die Bonds laufen bis zu 30 Jahre lang, berichtet die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg und bewegen sich nur mit maximal 1,1 Prozent über US-Staatsanleihen – ein Zeichen dafür, dass Apple als sehr kreditwürdig gilt.

Apple soll mindestens 260 Milliarden US-Dollar an Bargeldbeständen oder schnell vermarktbaren Börsentiteln in seiner Kriegskasse besitzen, von denen 94 Prozent im Ausland lagern. Würden die Mittel in die USA zurückgeführt, fielen hohe Steuerzahlungen an. Da Apple ein gigantisches Aktienrückkauf- und Dividendenprogramm aufgelegt hat, das 300 Milliarden Dollar schwer ist, nimmt der Konzern nun Schulden auf, um es zu finanzieren.

Dabei spart das Unternehmen sogar noch Steuern, weil Zinszahlungen als Ausgaben gelten. Das Programm ist bis März 2019 geplant und soll zu bis zu drei Vierteln durchlaufen sein. Im August sagte Apple-Finanzchef Luca Maestri, man habe mittlerweile 222,9 Milliarden Dollar für Dividenden und Aktienrückkäufe ausgegeben – letztere nahmen mit 158,2 Milliarden den größten Teil ein.

Apple hatte zuletzt 63 US-Cent pro Aktie an Dividenden gezahlt. CEO Tim Cook hatte das Programm gestartet, zu Zeiten von Vorgänger Steve Jobs hatte Apple weder Schulden aufgenommen noch eine Dividende ausgegeben. In diesem Jahr hat der iPhone-Produzent mindestens sieben Mal neue Bonds aufgelegt, in den vergangenen Jahren neben den USA auch in Europa, Kanada und Asien.

Tim Cook hatte die US-Regierung in der Vergangenheit aufgefordert, die Steuersätze für die Rückführung von Auslandsgewinnen zu überdenken. Eine Steuersenkung sei "gut für Amerika", sagte er. Die Regierung Trump hat für die Repatriierung von Auslandsgewinnen bereits eine erhebliche Steuersenkung in Aussicht gestellt, im Gespräch ist ein Satz von nur 10 Prozent. Aktuell sind bis zu 40 Prozent fällig. (bsc)