Apples KI-Forscher dĂĽrfen publizieren
Normalerweise erfährt man von Apples wissenschaftlicher Arbeit höchstens durch Patentanträge. Im Bereich der Künstlichen Intelligenz soll sich das nun ändern.
In Sachen wissenschaftliches Publizieren sind Konzerne wie Google oder Facebook dem iPhone-Hersteller Apple deutlich überlegen: Die jeweiligen Forschungsabteilungen nehmen offiziell am akademischen Dialog teil, während Apple auch hier den Geheimniskrämer gibt. Zumindest in einem Bereich soll sich das künftig ändern, wie es auf der Fachkonferenz "Neural Information Processing Systems" (NIPS) im spanischen Barcelona nun hieß: Dem Forschungssektor Künstliche Intelligenz (KI), auf Englisch auch AI (für "Artificial Intelligence") genannt.
Apple will sich mit Hochschulen zusammentun
Russ Salakhutdinov, seines Zeichens von Apple im vergangenen Herbst eingestellter "Director of AI Research", der gleichzeitig Professor an der renommierten Carnegie Mellon University in Pennsylvania ist, kündigte dies auf der NIPS offiziell an. Im Rahmen eines längeren Vortrags zu Apples KI-Bemühungen sagte Salakhutdinov, Apple werde künftig mit dem universitären Bereich zusammenarbeiten sowie seinen Forschern offiziell erlauben, zu publizieren.
Sinn und Zweck der Übung scheint zu sein, mehr Hochschul-Talente aus dem KI-Segment anzuheuern – für die Apple ohne Publikationsmöglichkeit vergleichsweise unattraktiv wäre. Facebooks KI-Direktor Yann LeCun hatte dies in einem Interview bereits herausgestellt. Die Möglichkeit, offene Forschung zu betreiben, sei bei dem sozialen Netzwerk im Rahmen seiner Geschäftseinheit "Facebook Artificial Intelligence Research" sogar offiziell gewünscht.
Geheimhaltung vs. offene Forschung
Wie genau Apple seine Neigung zur Geheimhaltung mit der Möglichkeit vereint, KI-Forschungsergebnisse zu publizieren, bleibt abzuwarten. Bislang erfährt man von den wissenschaftlichen Bemühungen des Konzerns höchstens durch Patentanträge – oder gar erst fertige Produkte.
Apple-Konzernchef Tim Cook betont regelmäßig, wie wichtig KI für den Konzern ist – insbesondere im Hinblick auf die Sprachassistentin Siri. Apple versucht hierbei allerdings, Datensparsamkeit zu üben, etwa mittels der sogenannten Differential Privacy. Wie diese konkret funktioniert, hat Mac & i im Heft 05/2016 besprochen. (bsc)