Chrome auf dem Mac kann Final Cut Pro X ausbremsen
Der Google-Browser belegt Usern zufolge ein Video-Framework und sorgt für Probleme beim Videoschnitt in der Apple-Anwendung.
Wer Final Cut Pro X (FCP X) zusammen mit Chrome auf seinem Mac geöffnet hat, kann unter Umständen schwerwiegende Probleme bekommen. Das berichten verschiedene User seit mehreren Tagen auf Twitter. Der Videoproduzent Felipe Baez stellte fest, dass die gleichzeitige Verwendung des Google-Browsers beim Videoschnitt mit FCP X dazu führen konnte, dass die gesamte Apple-App einfriert oder zumindest für einige Momente nicht mehr ansprechbar ist. Ist Chrome hingegen geschlossen, funktioniert Final Cut Pro X ganz normal.
Chrome schnappt sich Framework
Der Grund für das Problem scheint zu sein, dass Chrome auf Rechnern, die Apples Profivideoprogramme installiert haben, das Low-Level-Framework VideoToolBox in Beschlag nimmt. VideoToolBox erlaubt FCP X den Zugriff auf Hardware-basierte Video-De- und Encoder. Chrome kann das Framework offenbar ebenfalls nutzen, gibt es aber bei Verwendung nicht mehr frei beziehungsweise beedet es nicht ordnungsgemäß.
Baez spricht auf Twitter davon, dass die CPU-Verwendung durch Chrome auf 300 Prozent ansteigen kann, zudem frisst der Browser ordentlich Speicher. Der Videoproduzent vermutet, dass VideoToolBox gestartet wird, wenn es in Chrome eine Videowiedergabe gibt – etwa in Form des Aufrufs von YouTube. Die Lösung ist einfach: "Chrome beenden, VideoToolBox wird freigegeben und FCP X ist zurück."
Google-Browser besser schließen
Baez ist mittlerweile etwas abergläubisch geworden. Auf Twitter empfiehlt er anderen Videoprofis, Chrome stets geschlossen zu halten, auch wenn sie andere Programme wie etwa Premiere Pro oder DaVinci Resolve verwenden. Das Problem habe auch nichts mit zu wenig RAM zu tun, sein Rechner verfüge über 64 GByte. "Chrome blockiert einen Videoprozess für das Encoding und Decoding von Video."
Chrome hat auf dem Mac mittlerweile einen angeschlagenen Ruf. Der Browser, der einst als sehr performant und wenig leistungshungrig galt, neigt mittlerweile dazu, CPU-Zeit und viel RAM in Beschlag zu nehmen. Baez empfiehlt anderen Nutzern, auf Apples hauseigenen Browser Safari auszuweichen. Das habe er auch getan.
(bsc)