Coronavirus: 2000 iPhones für Quarantäne-Kreuzfahrtschiff

Die Gäste und die Besatzung des Kreuzfahrschiffts Diamond Princess sitzen seit Wochen in Yokohama fest. Derzeit sind 285 Coronavirus-Infizierte an Bord.

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Coronavirus-Epidemie: 2000 iPhones für Kreuzfahrtschiff in Quarantäne

Die Diamond Princess.

(Bild: "Diamond Princess" / Alpsdake / Wikipedia / cc-by-sa-4.0)

Lesezeit: 2 Min.

Die Gäste des Kreuzfahrtschiffs Diamond Princess, die seit Anfang Februar in Quarantäne im Hafen einer japanischen Millionenmetropole festsitzen, bekommen ein wenig digitale Unterhaltung: Das Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Sozialwesen des Landes stattet die Passagiere mit insgesamt 2000 iPhones aus.

Die Geräte, die auch für die ebenfalls noch an Bord befindliche Crew ausgegeben werden, sind für alle Kabinen- und Mannschaftsräume gedacht, enthalten eine Mobilfunkkarte des Providers Softbank und eine vorinstallierte Chat-App des Anbieters Line, schreibt das japanische Gesundheitsministerium auf seiner Website. Es handelt sich um eine Kooperation aus MHLW, Softbank und Line.

Über die Chat-App sollen die Passagiere auch direkten Kontakt zu Ärzten und Psychologen aufnehmen könne. Zudem ist eine App des MHLW vorinstalliert, die das Buchen von Konsultationen und das Anfordern von Medikamenten erleichtern soll – sie enthält außerdem eine FAQ für die Betroffenen.

Zwar haben viele Nutzer an Bord bereits ein Smartphone, die Apps des MHLW sind allerdings nur über die japanische Version des iOS App Store und Google Play Store herunterladbar. Entsprechend soll die Ausgabe der Geräte den Zugriff erleichtern. Außerdem verfügen nicht alle der Gäste über eine Mobilfunkkarte, die in Japan einsetzbar ist.

Die Diamond Princess traf am 4. Februar in Yokohama ein. Nachdem festgestellt wurde, dass sich zehn Personen mit dem Coronavirus, das COVID-19 auslöst, infiziert hatten – vermutlich von einem chinesischen Passagier, der das Schiff am 25. Januar in Hongkong verlassen hatte –, wurde sie unter Quarantäne gestellt. Mit Stand 15. Februar waren insgesamt 285 Infizierte an Bord. Wie lange die Quarantäne noch andauern wird, ist unklar. Die Menschen werden von Land aus mit Nahrung und medizinischer Hilfe versorgt. (bsc)