Eigenes 5G-Modem von Apple ab 2022

Die nächste iPhone-Generation dürfte wieder mit Qualcomm-Hardware kommen. Doch Apple verfolgt eine aggressive Strategie, eigene Komponenten zu bauen.

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Das iPhone 11 in sechs Farben.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Eigene Mobilfunkmodemchips von Apple gab's bislang noch nicht – obwohl der Konzern stets anstrebt, wichtige Hardware aus eigener Expertise produzieren zu lassen. Doch bis 2022 könnte es nun soweit sein.

Der Konzern habe eine "aggressive" Deadlne aufgelegt, heißt es nun unter Berufung auf Insider im US-Wirtschaftsblatte iFastcompany. iPhones, iPads und womöglich auch Macs sollen Apple 5G-Basebands erhalten. Sie könnten Teil eines neuen System-on-Chip-Designs (SoC) werden, das Apple plant, wären dann also etwa Teil eines kommenden "A16"-Chips. Aktuell verwendet Apple Intel-Modems, nachdem es über Jahre großen Patent- und Lizenzstreit mit Qualcomm gegeben hatte. Nach einer außergerichtlichen Einigung wird Apple nun wohl ab 2020 erstmals 5G-iPhones mit Qualcomm-Technik offerieren.

Bei der 5G-Entwicklung hilft Apple die Übernahme von Intels Modemsparte, die auch wichtige Standorte in Deutschland hat. Zuvor hatte es Berichte gegeben, laut denen Apple schon 2021 erste Produkte mit eigenen 5G-Modems ausstatten werde, früher wurde über Zeitpläne von 2022 bis 2025 spekuliert.

Laut Fastcompany gibt es konkrete Anzeichen dafür, dass Apple ein "Alles-in-einem"-SoC plant. Esin Terzioglu, der wohl wichtigste 5G-Entwickler des Konzerns, trägt den internen Titel "Wireless SoC Lead". Er kam selbst von Qualcomm. Der Termin 2022 gilt Experten als aggressiv, weil neben Entwicklung und Testing auch noch eine Zertifizierung (auch bei Mobilfunkanbietern) durchlaufen werden muss – Apple hat in Sachen Mobilfunktechnik hier noch vergleichsweise wenig Erfahrung. Die Modemtechnik ist Low Level und hierfür konnte der Konzern bislang die Zertifizierungen von Intel und Qualcomm nutzen.

Die Übernahme der Intel-Modemabteilung ist für Apple unterdessen keine kleine Sache. Preislich ist sie mit einer Milliarde US-Dollar an Kosten der bislang zweitgrößte Aufkauf des Konzerns nach der Übernahme des Audioherstellers Beats. Es geht um über 2000 Mitarbeiter.

(bsc)