Glaswände zu durchsichtig: Aua im neuen Apple Park

Designchef Jony Ive hat für das neue Hauptquartier des iPhone-Konzerns in Cupertino offenbar besonders reflexionsarme Gläser bestellt – was zu einer Häufung von Unfällen unachtsamer Mitarbeiter führt, wie Medien berichten.

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Apple Park

Der Apple Park sieht aus wie ein Raumschiff.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apples neues, kreisförmiges Hauptquartier in Cupertino, der Apple Park, besteht aus sehr viel Glas – Außen wie Innen. So werden Glasflächen auch als Trennwände zwischen Büros und Abteilungen verwendet sowie in Form von Türen. Das vom Hauptverantwortlichen für das Projekt, Apples Chief Design Officer Jonathan "Jony" Ive, ausgewählte Baumaterial wurde in einer besonders reflexionsarmen Variante verarbeitet – und das macht nun Probleme für die Mitarbeiter.

Post-It-Aufkleber sollen helfen

Wie die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider meldet, kommt es in den bereits bezogenen Räumen des "Mothership"-Gebäudes aktuell verstärkt zu Unfällen bei der Arbeit. Abgelenkte Apple-Mitarbeiter laufen demnach schlicht in Glaswände hinein. Auch Türen werden offenbar übersehen. Einige Angestellte hätten daher Post-It-Aufkleber an Glasflächen angebracht, um von weitem auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Diese seien dann später aber wieder entfernt worden, "weil sie vom Design des Gebäudes ablenken", hieß es.

Der mehrere Milliarden US-Dollar teure Apple Park soll insgesamt 13.000 Mitarbeiter fassen. Aktuell wird er Schritt für Schritt bezogen. Ive hatte sich für den Bau extra von seinem Tagesgeschäft befreien lassen, um das Architekturbüro des Star-Baumeisters Norman Foster sowie die verschiedenen Bauunternehmen zu beaufsichtigen. Das viele Glas soll laut Ive auch dazu führen, dass die Mitarbeiter besser miteinander kommunizieren. So sollen sich "Walk and Talks" ergeben, die die Kreativität fördern.

Apple wollte den Bericht zu den glasbedingten Unfällen gegenüber Bloomberg nicht kommentieren. In einer Datenbank des Staates Kalifornien zur Arbeitsplatzsicherheit wurden keine spezifisch gemeldeten Arbeitsunfälle auf dem neuen Apple-Campus in Cupertino entdeckt, so die Agentur.

Das Thema Unfallgefahren von Glasflächen ist für Apple indes nicht ganz neu. So kommt es auch in den Ladengeschäften des Konzerns häufiger vor, dass Besucher gegen Wände laufen. 2011 hatte eine 83-Jährige sich dabei sogar die Nase gebrochen und den Konzern daraufhin verklagt, weil er keine Warnhinweise aufgebracht hatte. Es gab eine außergerichtliche Einigung, die Apple laut Bloomberg aber nichts kostete.

Apple Park – Apples neues Hauptquartier in Cupertino (7 Bilder)

Ab April wird "Apple Park" von ersten Mitarbeitern bezogen.
(Bild: Apple)

(bsc)