Qualcomm wegen Apple wieder mit verhagelter Bilanz

Der Chipspezialist streitet sich weiterhin um Lizenzzahlungen mit dem iPhone-Riesen. Das hat zum wiederholten Male Auswirkungen auf seine Zahlen.

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Der Dauerstreit mit Apple belastet weiter die Bilanz des Chipkonzerns Qualcomm. Der Gewinn fiel im vergangenen Quartal auf 400 Millionen Dollar von 700 Millionen ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte.

Dabei schlug wiederum ein schlechteres Lizenzgeschäft bei Qualcomm ins Kontor, wie die Bilanzen zeigen. Die Erlöse dort fielen im Jahresvergleich um 44 Prozent auf 1,26 Milliarden Dollar – und das operative Ergebnis sogar um 57 Prozent auf 850 Millionen Dollar. Der Grund dafür ist, dass Qualcomm keine Lizenzzahlungen mehr von iPhone-Fertigern bekommt. Apple findet die Patentgebühren von Qualcomm unfair und will während einer laufenden Auseinandersetzung vor Gericht nicht zahlen.

Ein wichtiges Datum in diesem Streit ist der 27. Juni – dann soll Apple-Konzernchef Tim Cook eine eidliche Aussage (Deposition) tätigen, die der United States District Court for the Southern District of California angeordnet hat. Verfahren zwischen Apple und Qualcomm laufen nicht nur in den USA, sondern auch in Europa – darunter in München.

Neben dem Streit mit Apple haben sich auch Regulierungsbehörden eingeschaltet. Die US-amerikanische Handelsaufsicht Federal Trade Commission (FTC) hatte eine Untersuchung Qualcomms eingeleitet. Die Behörde wirft dem Unternehmen unter anderem vor, der Chiphersteller nutze sein Patentportfolio, um weiterhin der marktbeherrschende Lieferant von LTE-Chips für Smartphones zu bleiben.

Der Konzernumsatz von Qualcomm sank um 13 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar. Dabei war bereits das Vorjahresquartal von einer Rückzahlung in Höhe von 974 Millionen Dollar an den Smartphone-Pionier Blackberry nach einem verlorenen Streit belastet worden. (mit Material von dpa) / (bsc)