Reparaturbetrug kostet Apple Millionen

In einem Fall, bei dem mindestens 14 Verdächtige beteiligt waren, soll es um 10.000 gefälschte iPhones und iPads gehen.

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iPhone-XS-Hüllen

iPhones – hier in Echt.

(Bild: Apple)

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Apple kämpft vermehrt mit sogenanntem Reparaturbetrug. Dabei versuchen Kriminelle, dem Konzern falsche Geräte unterzuschieben – in der Hoffnung, dass sie vom Unternehmen gegen Neuprodukte ausgetauscht werden. In den USA wurde nun ein solcher Fall zur Anklage gebracht – es soll der bislang "größte Betrug dieser Art" sein, wie die zuständige Staatsanwaltschaft im südlichen Distrikt Kaliforniens am Dienstag mitteilte. Mindestens 14 Personen sind dabei ins Visier der Ermittler gerückt, sie sollen laut Angaben Apples einen Schaden von 6,1 Millionen US-Dollar verursacht haben.

Laut einem Bericht eines Lokalsenders aus San Diego sollen die Beschuldigten iPhones und iPads aus Fake-Produktion eingeführt haben, um diese dann bei Apple wegen "Nichtfunktion" abzugeben und gegen Neu- oder Refurbished-Ware einzutauschen, die dann weiterverkauft wurde. Mehr als 10.000 einzelne Produkte soll dies betroffen haben, hieß es.

Der Reparaturbetrug ist damit auch in den USA im großen Stil angekommen. Es gehe bei der Verfolgung nicht nur um den Verlust an Geld, so der zuständige Staatsanwalt Robert Brewer. Die Herstellung falscher Produkte mit dem Ziel, US-Firmen zu betrügen, unterminiere den Markt und schade unschuldigen Personen. Die Betrüger setzen beim Austausch der Fake-Hardware unter anderem auch falsche Identitäten ein oder benutzen Personen, denen nicht klar ist, dass sie kriminelle Aktivitäten durchführen.

Die zentralen Figuren im jüngsten Fall sollen drei US-Amerikaner sein, die in China geboren wurden. Die drei Brüder wurden vom FBI festgenommen. Zuvor hatte es in den USA bereits einen ähnlichen Betrug gegeben, bei dem es allerdings um einen deutlich kleineren Schadensbetrag ging.

In China hat Apple nochmals ein deutlich größeres Problem mit Reparaturbetrug. Dort soll laut Medienberichten über Jahre ein Schaden in Milliardenhöhe aufgelaufen sein, weil Apple defekte Geräte kundenfreundlich ausgetauscht hat, ohne überprüfen zu können, dass es sich wirklich um Originalware handelt.

(bsc)