Skype-App unter macOS: Manipulierte Werbung erzeugt Finder-Fehlermeldungen

Nutzerberichten zufolge liefert die Kommunikationsanwendung ab und zu Reklame aus, die offenbar Malware-geschädigt ist. Auf dem Mac führt das zu Problemen mit dem Dateibrowser.

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Skype-App unter macOS: Manipulierte Werbung erzeugt Finder-Fehlermeldungen

Der Finder-Fehler in Aktion.

(Bild: Screenshot via iFun.de)

Lesezeit: 2 Min.

Die Microsoft-Tochter Skype verdient seit einiger Zeit nicht mehr nur mit Telefonaten ins Festnetz und verschiedenen Abos ihr Geld, sondern auch mit Banner-Anzeigen, die auf der Home-Seite der Desktop-Version der App auftauchen. Seit einigen Tagen berichten Nutzer unter macOS nun von einem merkwürdigen Fehler, der augenscheinlich mit Skype-Reklame zu tun hat: Der Finder, der zentrale Dateibrowser des Mac, blendet sporadisch eine Fehlermeldung ein, es sei kein Programm zum Öffnen einer bestimmten URL gefunden worden und man solle es doch auswählen beziehungsweise im App Store beziehen.

Angeben ist dann noch eine URL, die mit "data:text/html" beginnt und einen Base64-Code enthält. Grund für den Fehler ist offenbar eine manipulierte Skype-Anzeige, die für eine deutsche Modefirma wirbt, aber offensichtlich von Malware-Autoren gekapert wurde. Sie wird im deutschsprachigen Raum ausgeliefert, nicht jeder Nutzer sieht sie also.

Das manipulierte Banner scheint ein Problem in Skype selbst auszunutzen, über das es Werbebannern möglich ist, URLs ohne weiteren Klick aufzurufen. Unter macOS (mindestens 10.11 und 10.12) landet dieser Link aber nicht in einem Browser und wird dort aufgerufen (was möglicherweise zu weiteren Problemen führt und wirklich Malware auf den Rechner spült), sondern wird vom Finder abgefangen.

Wie iFun.de berichtet, ähnelt das Fehlerbild gekaperter Reklame beim Musikdienst Spotify, der es allerdings auch gelang, gleich Werbefenster aufpoppen zu lassen, ein Abfangen durch den Finder erfolgte hierbei nicht.

Bislang hat sich Skype zu dem Problem noch nicht geäußert. Aktuell gibt es nur die Möglichkeit, Skype das Ausliefern von Werbung durch Eingriff in die hosts-Datei unter macOS zu untersagen – oder zu warten, bis die manipulierte Reklame nicht mehr ausgeliefert wird. Eine Anleitung, wie sich die ausliefernden Adserver unterdrücken lassen, findet sich im MacUser.de-Forum. Zudem kann man schlicht Skype immer nur dann starten, wenn man es wirklich braucht. (bsc)