Spotify-Gründer: Telefonstreiche von Steve Jobs

Der 2011 verstorbene Apple-Chef soll Daniel Ek mit Fake-Anrufen nervös gemacht haben, heißt es in einem neuen Buch.

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Daniel Ek

Spotify-Gründer Ek stammt aus Schweden.

(Bild: Spotify)

Lesezeit: 2 Min.
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Steve Jobs war, soviel ist seit langem bekannt, ein ungewöhnlicher Business-Stratege. Bösen Worten und ungewöhnlichen Aktionen war er nicht abgeneigt – und das scheint auch im Kampf um den ersten Platz im Online-Musikgeschäft so gewesen zu sein. Wie es in einem nun in Schweden erscheinenden Buch ("Spotify Inifrån", "Spotify unerzählt") über die Geschichte des Streamingpioniers Spotify heißt, glaubt Firmengründer Daniel Ek, dass Jobs ihn vor Jahren mit Fake-Anrufen terrorisiert hat.

Wie das Hollywood-Blatt Variety berichtet, soll dies im Jahr 2010 geschehen sein – gut ein Jahr vor Jobs' Krebstod im Oktober 2011. Damals versuchte Spotify gerade, mit seinem Abodienst in den US-Markt vorzudringen, was dem Start-up sehr schwer fiel. Plattenfirmen wollten dem schwedischen Unternehmen, das bereits in Europa erfolgreich war, die notwendigen Lizenzen nicht erteilen – und dies soll auch mit starken Interventionen durch Apple (und Steve Jobs persönlich) zu tun gehabt haben, das mit iTunes den US-Downloadmarkt beherrschte und noch gar kein eigenes Streamingangebot am Markt hatte.

Ek stand in dieser Phase schwer unter Stress und verkündete gegenüber einem Kollegen, er bekomme derzeit so komische Anrufe. Bei diesen meldete sich die Gegenseite nicht, stattdessen höre er eine Person tief atmen. Er sei überzeugt, dass dies Apples Steve Jobs sei, so Ek laut "Spotify unerzählt". Die Geschichte hätten sie von einer "vertrauenswürdigen Quelle", so die Autoren Jonas Leijonhufvud und Sven Carlsson zu Variety. Ob Jobs Ek wirklich Telefonstreiche gespielt hat, wüssten sie aber nicht. "Das können wir nicht verifizieren."

Für sie spiegelt die Anekdote Eks damaligen Gemütszustand wider, er sei 2010 nervös und paranoid gewesen, als Spotify Probleme hatte, Zugang zum US-Markt zu finden. Die Musikfirmen seien zum iTunes Music Store und Jobs persönlich sehr loyal gewesen, denn Apple habe damals rund 80 Prozent des digitalen Musikmarktes kontrolliert. Ek hat sich zu dem Buch bislang nicht geäußert und stand den Autoren auch nicht für Interviews zur Verfügung. Grund soll sein, dass sich Spotify derzeit im direkten Kampf mit Apple im Rahmen eines EU-Wettbewerbsverfahren befindet.

(bsc)