Telegram-Verbannung aus dem App Store wegen Kinderpornografie

Einer E-Mail von Apples Marketingchef zufolge wurden "illegale Inhalte" in der Messenger-App entdeckt. Die Anwendung ist mittlerweile wieder für iPad und iPhone verfügbar.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 199 Kommentare lesen
Telegram-Verbannung aus dem App Store offenbar wegen Kinderpornografie

Neben Telegram selbst wurde auch Telegram X gesperrt.

(Bild: Hersteller)

Lesezeit: 2 Min.

Der Grund für die Kurzzeitverbannung der populären Instant-Messaging-Anwendung Telegram samt ihrem Alternativableger Telegram X aus Apples iOS App Store waren offenbar Kinderpornografievorwürfe. Das geht aus einer E-Mail von Phil Schiller hervor, die 9to5Mac vorliegt. Schiller ist Apples Marketingchef, der mittlerweile auch für den Softwareladen verantwortlich zeichnet. Der Manager hatte die Nachricht auf Kundenanfrage geschickt, 9to5Mac konnte laut eigenen Angaben ihre Echtheit verifizieren.

In der E-Mail heißt es, die Telegram-Apps seien entfernt worden, weil das App-Store-Team auf "illegale Inhalte" aufmerksam gemacht worden sei, "spezifisch [war es] Kinderpornografie in den Apps". Daraufhin habe das Team die Programme aus dem App Store genommen, den Entwickler alarmiert und die zuständigen Behörden, darunter das amerikanische National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) benachrichtet.

Zuvor hatte Telegram-Chef Pavel Durov mitgeteilt, man sei von Apple auf "unpassende Inhalte" aufmerksam gemacht worden, die Nutzern zur Verfügung gestanden hätten. Daraufhin habe Apple die Apps aus dem App Store genommen. Durov sprach davon, dass die Anwendungen wieder zurückkehren würden, sobald "Schutzfunktionen vorhanden" seien. Diese sind offenbar umgesetzt worden – bereits zum Wochenende waren Telegram und Telegram X wieder für iPhone und iPad verfügbar.

Schiller schrieb weiter, das App-Store-Team habe mit dem Entwickler zusammengearbeitet, um die illegalen Inhalte aus der App zu entfernen "und die Nutzer zu bannen, die diese schrecklichen Inhalte gepostet haben". Erst nachdem dies verifiziert worden sei und (Telegram) "mehr Kontrollmöglichkeiten" integriert habe, die verhindern sollen, dass so etwas wieder passiert, habe man die Apps zurück in den App Store gelassen. Wie genau die Maßnahmen aussehen, ist unklar. Sie wurden offenbar serverseitig vorgenommen. Weder Telegram noch Telegram X wurde in den letzten Tagen aktualisiert.

"Wir werden niemals erlauben, das illegale Inhalte durch Apps im App Store vertrieben werden", so Schiller weiter. Man reagiere sofort, wenn es entsprechende Informationen gebe. "Wir haben null Toleranz für Aktivitäten, bei denen Kinder gefährdet werden." (bsc)