Tim Cook: Das teuerste iPhone ist auch das populärste

Das iPhone X war wieder Apples beliebtestes Smartphone-Modell, erklärte Apples CEO. Der App Store macht derweil doppelt so viel Umsatz wie Google Play.

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Tim Cook

Tim Cook bei dem Event im Bill Graham Civic Auditorium in San Francisco.

(Bild: dpa, Monica Davey)

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Apple-Chef Tim Cook hat sich zusammen mit Chief Financial Officer Luca Maestri in der Nacht zum Mittwoch vor Analysten zum neuerlichen Rekordquartal des iPhone-Herstellers geäußert. Dabei teilte der Apple-CEO auch eine kleine Überraschung mit: Apple Pay kommt endlich nach Deutschland.

Im Smartphone-Geschäft beherrscht immer noch das iPhone X für Apple die Szenerie. Das bis zu 1320 Euro teure Gerät bleibe auch in diesem Quartal das beliebteste Modell. Dies treibt wiederum den Durchschnittspreis pro verkauftem iPhone nach oben, der lag nun bei 724 US-Dollar. Das ist ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahresquartal, als es das iPhone X noch nicht gab: Damals lag der durchschnittliche Preis bei 606 Dollar.

Die Kundenzufriedenheit soll laut Cook beim iPhone X sehr hoch sein und betrage 98 Prozent laut Marktforschungsunternehmen. Den Smartphone-Markt an sich bezeichnete Cook als für Apple "sehr gesund", auch wenn das iPhone-Geschäft nur leicht – um 300.000 Stück im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – wuchs. Es sei dabei egal ob der Sektor um ein, zwei, fünf, sechs oder zehn Prozent nach oben ging oder um ein oder zwei Prozent sinke. "Dieser Markt ist toll, weil er riesig ist."

Das Dienstegeschäft gilt als Apples großer Zukunftsmarkt – und es wuchs erneut beträchtlich. In der Sparte Services wurden nun 9,55 Milliarden Dollar umgesetzt, 17 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Dabei ist der App Store nach wie vor die Goldgrube: In der ersten Jahreshälfte 2018 habe der Online-Softwareladen für Apple einen Umsatz generiert, der fast doppelt so hoch sei als der von Googles Play Store, so Cook.

Der Trend geht dabei zum Abo: Es gibt mittlerweile 30.000 Apps, die auf dieses Geschäftsmodell setzen. Insgesamt zählt Apple inzwischen 300 Millionen Abonnements – für eigene und Dritt-Dienste wie etwa Netflix – ein Plus von 60 Prozent. Das Supportangebot AppleCare wuchs laut Apple "stärker als in 18 Quartalen" – was womöglich am verbilligten Akkutauschprogramm beim iPhone liegt, das die Apple-Store-Besatzungen stark beansprucht.

Bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) gibt Apple weiter Gas: Diese stiegen auf 7 Prozent des Umsatzes – insgesamt waren es 3,7 Milliarden Dollar, ein Plus von 760 Millionen, wie aus einem Dokument an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, das der Konzern am Dienstagabend veröffentlichte. Üblicherweise liegen die F&E-Ausgaben bei Apple bei 4 bis 5 Prozent des Umsatzes.

Bei Apple Pay wurden im Fiskalquartal eine Milliarde Transaktionen verzeichnet. Im letzten Quartal habe man damit Square überrundet und leiste mehr mobile Bezahlungen als Paypal. Bei den Diensten iMessage und FaceTime gab es nie so viele aktive monatliche Nutzer wie jetzt. Apple-Nutzer sind unterdessen sehr Betatest-freundlich: Laut Cook nehmen mittlerweile vier Million Nutzer am Programm teil und probieren iOS 12 und Co. aus. Das Wearables-Geschäft ist für Apple ebenfalls immer wichtiger: Hier gab es bei Apple Watch und AirPods ein Umsatzwachstum von 60 Prozent.

Der Mac schwächelte im letzten Quartal – was damit zu tun haben dürfte, dass Apple erst im Juli neue Modelle an den Start brachte. Dem Konzern zufolge gingen 60 Prozent der Geräte an Neubenutzer. Beim iPad, das leicht wuchs, ist das ähnlich: Hier war mehr als die Hälfte der Kunden Erstuser. (bsc)