iPhone-11-Pro-Teardown: Spekulationen über bidirektionales Laden
iFixIt hat erstmals das neue Topmodell der Apple-Smartphones auseinander genommen. Das Ergebnis liefert einige Überraschungen.
Der Reparaturdienstleister iFixIt hat seinen traditionellen Teardown nun auch beim iPhone 11 Pro Max durchgeführt. Die Zerlegung von Apples neuem Top-Smartphone brachte einige Hardware-Veränderungen ans Licht. So entdeckten die Experten erstmals zwei Batterieanschlüsse statt nur einem. Wurde einer entfernt, blieb das iPhone an und bezog auch weiter Strom aus dem Lightning-Port, drahtloses Laden wurde hingegen deaktiviert. Zudem habe man einen bislang unbekannten Platinenteil in der Nähe des Akkus entdeckt.
Neuartige Akkuhardware entdeckt
Beobachter hatten vorab spekuliert, dass Apple im iPhone 11 Pro (beziehungsweise sogar im iPhone 11) Hardware für bidirektionales Laden – etwa für drahtloses Zubehör wie die AirPods – eingebaut haben könnte – diese aber zunächst inaktiv beließ. Ob das wirklich stimmt, wird allerdings in Zweifel gezogen. So schrieb der zumeist gut informierte Apple-Journalist René Richie, das Feature sei nie zur Produktion vorgesehen gewesen, weshalb auch keine nachträgliche Freischaltung möglich sei. Es sei zudem "dumm", falls Apple die Funktion ohne Apple-Watch-Unterstützung ausliefern würde. Die Hardware-Neuerungen erklärt dies allerdings nicht.
Steckt mehr RAM in der Kamera?
iFixIt fand weiterhin die bereits vermuteten 4 GByte RAM – kein Unterschied zum iPhone XS beziehungsweise XS Max, den schweren und voluminöseren Akku sowie neue Antennen für die Ultra-Wideband-Technik, die erstmals im iPhone steckt. Ob Apple dem Gerät dedizierten RAM für die Kamera mitgegeben hat – Experten spekulierten mit bis zu 2 GByte – konnte iFixIt nicht ermitteln, da dieser dann wohl im Kameramodul stecken würde. Das weggelassene 3D-Touch ermöglichte es Apple, den größeren Akku einzubauen, auch wenn das Gerät insgesamt dicker wurde.
Lob und Kritik in Sachen Reparierbarkeit
In Sachen Reparierbarkeit vergab iFixIt einen "Repairability Score" von 6 von 10 möglichen Punkten. Wichtige Display- und Akkureparaturen seien möglich und im Design so angelegt – wobei die Akkuentnahme sogar erleichtert worden sei. Auch scheint Apple mehr Schrauben als Kleber zu verwenden – was allerdings bedingt, dass man dafür passende Dreher besitzt, denn Apple setzt mindestens drei verschiedene Spezialformate ein. Verkompliziert werden Eingriffe auch durch die verstärkten Maßnahmen zur Wasserresistenz. Das Glas auf dem iPhone-Rücken sorgt weiterhin für Probleme – um es zu tauschen, müssten "alle" Komponenten entnommen und das komplette Chassis ersetzt werden.
(bsc)