Apple: Größere iPhones für mehr Umsätze mit Diensten

Geräte mit höheren Display-Diagonalen sorgen auch für eine stärkere App-Nutzung – angeblich einer der Gründe, warum Apple das iPhone X aufbläst.

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iPhone 8

iPhone 8 Plus (links) und iPhone 8: Auch das iPhone X bekommt wohl einen großen Bruder.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Künftig soll das iPhone X – dann "iPhone Xs Max" genannt – über einen signifikant größeren Bildschirm verfügen. Schon am Mittwoch könnte Apple ein entsprechendes 6,5-Zoll-Gerät beim iPhone-Event 2018 präsentieren. Einer der Gründe, warum dem Konzern so viel an höheren Display-Diagonalen liegt, ist Analysten zufolge die Tatsache, dass damit auch die Verwendung von kostenpflichtigen Diensten, also insbesondere Apps, zunimmt. Und im Service-Geschäft erhofft sich Apple in den kommenden Jahren ein signifikantes Wachstum – so soll sich der Diensteumsatz mindestens verdoppeln.

Laut einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts Kantar Worldpanel, über die das Wall Street Journal berichtet, verwenden Nutzer mit Smartphone-Bildschirmen über 6 Zoll typischerweise doppelt so viele Apps wie User mit 5,5-Zoll-Geräten. Das aktuelle iPhone X hat ein 5,8-Zoll-Display (abzüglich Face-ID-Einkerbung), iPhone 8 Plus und die anderen Plus-Modelle bieten nur 5,5 Zoll. Nutzer mit größeren Bildschirmen nutzten ihre Geräte mit einer signifikant höheren Wahrscheinlichkeit zudem zum Spielen, was wiederum zu direkten Umsätzen für Apple und seine Partner führt. Auch schauen sich im Schnitt doppelt so viele User täglich Videos auf größeren Bildschirmen an, so Kantar Worldpanel.

"Je größer das Gerät, desto mehr holen die Leute aus ihm heraus und umso größer ist die Chance für Apple, Geld aus ihnen zu generieren", so Jennifer Chan, Analystin, gegenüber dem Wall Street Journal. Die oftmals verbauten schnelleren Chips samt mehr Speicherplatz und besseren Grafikeinheiten tun ihr übriges – so plant Apple in diesem Jahr angeblich erstmals, 512-GByte-iPhones zu offerieren.

Apple braucht mehr Umsätze und Gewinne im Servicegeschäft, um das langsam stagnierende iPhone-Geschäft zu kompensieren. Zwar macht der Konzern nach wie vor hervorragende Gewinne mit seinen Geräten, die immer teurer werden – allerdings wachsen die Verkaufszahlen quasi nicht mehr.

Zuletzt hatte Apple Kritik von Nutzern und Entwicklern einstecken müssen, im Service-Business zu gierig zu sein. So bietet der Konzern seit vielen Jahren nur 5 GByte kostenlosen iCloud-Speicherplatz an, der quasi unbrauchbar ist. Zuletzt strich er zudem ein Affiliate-Programm für Apps, mit dem neben Developern auch Medien gutes Geld verdienen konnten.

(bsc)