Apple Park: Neues Apple-Hauptquartier sorgt für steigende Immobilienpreise

Das "Raumschiff" des iPhone-Herstellers hat Auswirkungen auf die bislang eher ruhige Nachbarschaft. Anwohner erwarten Touristenströme und höhere Kosten.

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Apple Park: Neues Apple-Hauptquartier sorgt für steigende Immobilienpreise

Der Apple Park ist in eine Baumlandschaft eingebettet.

(Bild: Apple)

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Neben dem neuen, gigantischen Apple-Hauptquartier in Cupertino liegt nicht nur eine Schnellstraße, sondern auch ein ausgedehntes Wohngebiet. Dessen Bewohner bekommen nun positive wie negative Auswirkungen des Apple Park zu spüren, wie die New York Times berichtet. Das fünf Milliarden US-Dollar teure runde "Mutterschiff", größer als das Pentagon, sorgt für höhere Preise und einen Immobilienboom in der Umgebung.

So sind in Sunnyvale, das direkt neben dem neuen Campus liegt, aktuell 95 neue Entwicklungsprojekte in Planung. Teure Gästehäuser entstehen rund um den Apple Park, zudem neue Einkaufsmöglichkeiten, die auf die 12.000 Apple-Mitarbeiter abzielen, die in den kommenden Monaten einziehen sollen.

Anwohner berichten von einem beginnenden Touristenstrom. So hätten Besucher gebeten, ihre Drohnen von deren Grunstücken aus fliegen zu lassen, um das Apple-HQ zu filmen. Apple baut auf dem Campus-Gelände auch ein großes Besucherzentrum samt Ladengeschäft. Von einem Aussichtspunkt soll man den Ufo-artigen Bau überblicken können. Apples Finanzchef Luca Maestri hatte im Frühjahr gesagt, der neue Campus werde "zur nationalen Sehenswürdigkeit". Das Unternehmen erwarte "viel Interesse von Touristen" und sei derzeit dabei herauszufinden, wie sich dieser Ansturm managen lasse.

Apple hat versucht, in der Bauphase Probleme zu vermeiden und Anwohner während der Planung mehr als 100 Mal zu Treffen eingeladen. In der Gegend existieren rund 26.000 Haushalte in direkter Nachbarschaft. Apples Immobilienchef Dan Whisenhunt soll betont haben, notfalls persönlich einzugreifen, falls es Probleme gibt. In Birdland, einer Nachbarschaft mit 877 Häusern in Sunnyvale, gab es vor allem Probleme mit Baufahrzeugen und Straßenschließungen. Zudem kam es zu Staubentwicklungen. Eine Anwohnerin, deren Fahrzeug eingesaut worden war, habe sich an Apple gewandt, so die New York Times. "Die Firma hat ihr dann einen Gutschein für eine Autowäsche geschickt."

Der Immobilienmarkt im Silicon Valley läuft seit Jahren heiß. Einwohner mit "normalen" Jobs können sich kaum Häuser und nur selten Wohnungen in unmittelbarer Nähe der großen Firmen leisten, stattdessen sind lange Reisewege notwendig. Wer ein Haus besitzt, hat Schwein gehabt: So kostet ein Haus mit drei Schlafzimmern, zwei Bädern und 130 Quadratmetern Fläche jetzt im Schnitt 1,5 Millionen Dollar. Der Preis hat sich seit 2011 verdoppelt. Apples Ankündigung, auf dem Gelände zu bauen, das zuvor Hewlett-Packard gehört hat, soll dabei für eine Preissteigerung von 15 bis 20 Prozent gesorgt haben – pro Jahr.

Apple Park – Apples neues Hauptquartier in Cupertino (7 Bilder)

Ab April wird "Apple Park" von ersten Mitarbeitern bezogen.
(Bild: Apple)

(bsc)