Apple erachtet leicht verbogene iPad Pros als normal

Manche Käufer des 2018er iPad Pro bemängeln eine Biegung im Gehäuse des dünnen Tablets. Laut Apple ist das kein Defekt.

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iPad Pro 2018
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Apple hat auf Berichte über verbogen ausgelieferte iPad Pros reagiert: Die Biegung sei ein Nebeneffekt des Produktionsprozesses und kein Defekt, erklärte der Hersteller gegenüber The Verge – sie entstehe durch einen Kühlprozess bei der Herstellung der Metall- und Plastikkomponenten des Tablets.

Die Biegung solle sich im Laufe der Zeit weder verschlimmern noch das Gerät im Alltagseinsatz beeinträchtigen, heißt es weiter. Es kann sowohl beim neuen, sehr dünnen iPad Pro mit 11"- sowie 12,9"-Display auftreten, das Apple zu Preisen von 880 Euro bis 2100 Euro anbietet.

Manche der betroffenen Nutzer betonen, das Gehäuse sei nach dem Kauf erst plan gewesen, die Biegung aber später aufgetreten. Beim Austausch eines betroffenen 11"-iPad-Pro wies auch das Ersatzgerät wieder eine leicht verbogenes Gehäuse auf, schreibt The Verge – bei der LTE-Ausführung zeige sich das Problem meist deutlicher. Laut Apple liegt die Austauschrate des 2018er iPad Pro bislang nicht höher als sonst.

In Foren präsentieren Nutzer gebogene Gehäuse.

(Bild: Macrumors-Forum )

Betroffene Nutzer können ein Gerät für 14 Tage nach Kauf wie üblich umtauschen oder zurückgeben, darüber hinaus scheint Apple derzeit keine besonders Umtauschregelung für verbogene iPads vorzusehen.

Nach der Einführung der großen iPhone-Modelle 6 und 6 Plus im Herbst 2014 klagten Nutzer über ein leicht zu verbiegendes Gehäuse. Gerichtsunterlagen zufolge wusste Apple schon frühzeitig um dieses "Bendgate", habe dies aber als “zu erwartendes Verhalten” beschrieben.

Nach einer internen Untersuchung beschloss der Konzern schließlich, die aus der leichteren Biegbarkeit resultierenden Ausfälle des iPhone-Touchscreens durch eine Verstärkung der Lötverbindungen auszuräumen, führte die zuständige Richterin damals in einem unter Verschluss gehaltenen Eingabe aus. Seit November 2016 gibt es ein Apple-Reparaturprogramm, das allerdings nur Touchscreen-Probleme des iPhone 6 Plus abdeckt. Nutzer müssen für die Reparatur zudem gut 170 Euro zuzahlen.

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(lbe)