IT-Berufe: Festanstellung bevorzugt

Nach Erhebungen der Personalagentur GULP ist die Zahl junger IT-Freiberufler deutlich gesunken.

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Von
  • Frank Möcke

31 Prozent der IT-Freiberufler sind derzeit unter 40 Jahre alt. Das sind 12 Prozent weniger als noch im August 2008. Der durchschnittliche Selbstständige in der IT ist danach 43 Jahre alt und hat 19 Jahre Berufserfahrung. Dies zeigt eine Auswertung der Personalagentur GULP.

Die Nachfrage nach Freiberuflern mit über 20 Jahren Berufserfahrung hat sich danach von Februar 2007 bis Februar 2009 um 19 Prozent erhöht. Projektanbieter suchten bevorzugt nach freiberuflichen Spezialisten, die ihre theoretischen Kenntnisse bereits in der Praxis beweisen könnten, kommentiert die Personalagentur: "In 41 Prozent aller Projektausschreibungen werden aktuell solche erfahrenen Spezialisten gesucht." GULP vermutet, dass der Mangel an Nachwuchs aber auch darin begründet sein könnte, dass Unternehmen jüngere Informatiker bevorzugt fest anstellten, um Talent und Know-how an sich zu binden und für die eigenen Zwecke zu formen, während sie ältere Fachkräfte gerne in den IT-Projektmarkt entließen.

Davon abgesehen sei die freiberufliche Tätigkeit unter dem Strich einfach nicht mehr so attraktiv, dass ein junger Angestellter bereit sei, unter Inkaufnahme der Risiken und der geringeren Einkommensaussichten seine Festanstellung aufzugeben, denn die heute bezahlten Stundensätze seien viel zu niedrig, zitiert GULP die Meinung eines Selbstständigen. Außerdem habe die Disziplin Informatik einen Imageverlust erlitten: Informatik sei nicht mehr "trendy". Sie sei "mainstream" geworden. Medial inszeniert würden heute eher Biotechnologien, Energiewirtschaft oder Ähnliches, was dazu führe, dass angehende Studierende eher diese Fächer wählten.

Die GULP-Auswertungen basieren auf den mehr als 69.000 Profilen von IT-Freiberuflern in der Datenbank der Personalagentur. Das entspreche einer Marktabdeckung von über 90 Prozent, so GULP. (fm)